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Lesungen 24/25 - Landestheater Niederösterreich

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Verena Altenberger
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Nikolaus Habjan und Julia Kreusch lesen Loriot

Kaum ein Autor hat so viele legendäre Sketche hervorgebracht wie der große Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot. In ihnen trifft seine satirische Beobachtungsgabe auf die Spießigkeit der späten BRD. Zusammen mit seiner kongenialen Spielpartnerin Evelyn Hamann prägte er den Humor einer ganzen Generation – und wahrscheinlich noch den einiger folgender. Viele seiner Sketche sind zur Legende geworden, sei es die Familie Hoppenstedt und ihr Weihnachtsfest oder das berühmte Jodeldiplom. Das Beeindruckende an Loriots Werk ist die Wahrhaftigkeit, die sich seine Figuren trotz absurdester Umstände immer bewahren und so aus dem Humor große Kunst schaffen.

Im Rahmen einer Lesung widmet sich das Traumteam Nikolaus Habjan und Julia Kreusch, die als Regisseur und Schauspielerin bereits bei der Inszenierung „Die Blendung“ am Landestheater zusammengearbeitet haben, dem großen Humoristen Loriot. Im Verlauf eines launigen Abends gehen sie mit den Herren Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner zusammen in die Wanne – „Die Ente bleibt draußen“ –, treffen sich auf einen Teller Spaghetti – „Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard“ – und streiten am Frühstückstisch über den Härtegrad eines gekochten Eis. Dabei verbinden sich die komödiantischen Talente von Julia Kreusch und Nikolaus Habjan mit einer ausgeprägten Liebe für das skurrile Loriot’sche Figurenkabinett zu einem unvergesslichen Abend.

Nikolaus Habjan gehört zu den profiliertesten Theatermachern Österreichs. Er beherrscht eine Vielzahl von Genres, ist Kunstpfeifer, Puppenspieler und Regisseur für Sprech- und Musiktheater, am Landestheater etwa bei der Österreichischen Erstaufführung von Elfriede Jelineks „Am Königsweg“. Julia Kreusch ist seit der Spielzeit 2023/24 Ensemblemitglied am Landestheater Niederösterreich und war zuvor bereits in einer Vielzahl an Stücken als Gast am Haus zu sehen.

Verena Altenberger liest "Das Geisterhaus" von Isabel Allende

Der Roman „Das Geisterhaus“, 1982 erschienen, machte die chilenische Schriftstellerin Isabel Allende weltberühmt. 1975 ist sie vor dem gewalttätigen Regime des neuen Diktators Augusto Pinochet aus ihrem Heimatland Chile geflohen. Mit deutlich autobiografischen Motiven und vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung Chiles in den 1920er Jahren bis hin zur Militärdiktatur Pinochets erzählt Allende die Geschichte über die Familie des jähzornigen Patriarchen Esteban Trueba. Es ist eine Familienchronik, die drei Frauen in den Mittelpunkt stellt: Clara, Estebans Ehefrau, ihre Tochter Blanca und ihre Enkelin Alba. Mithilfe der Tagebücher ihrer Großmutter Clara taucht die junge Musikstudentin Alba in die Familiengeheimnisse ein. Sie spürt den untoten Geistern ihrer Angehörigen nach und deckt schmerzhafte Ereignisse aus vergangenen Jahrzehnten auf. Im Stile des „magischen Realismus“ lässt Allende Mystik und Zauber in ihre realistischen Schilderungen einfließen. Komik und Verzweiflung, aber genauso auch große Gefühle und Leidenschaft stehen eng beieinander. Am Ende ist „Das Geisterhaus“ ein Plädoyer für die Selbstverwirklichung der Frau. Die große Erzählerin Lateinamerikas zählt heute zu einer der wichtigsten Chronistinnen für die Emanzipation der Frau.

Verena Altenberger gehört zu den herausragenden und engagiertesten Schauspielerinnen unserer Zeit. Sie bezeichnet „Das Geisterhaus“ als eines ihrer Lieblingsbücher. Mit Isabel Allende verbindet sie ihr unermüdliches Engagement für die Freiheit und Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen. In ihren Film- und Theaterrollen verkörpert sie starke, emanzipierte Frauen, ob als Buhlschaft in „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen 2021 und 2022 oder in ihren erfolgreichen Film- und Fernsehrollen, wie „Die Beste aller Welten“ oder in „Polizeiruf 110“.