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Molnárs zeitlos gültiger Theaterklassiker aus dem Jahr 1909 ist Sozialstudie und Märchen zugleich.

Die beiden Dienstmädchen Julie und Marie waren auf dem Jahrmarkt. Die Karussellbesitzerin Frau Muskat läuft ihnen hinterher und verbietet ihnen nochmals auf ihr Ringelspiel zu kommen. Sie hätten sich unanständig benommen. Liliom, der Karussellausrufer, der Hutschenschleuderer, kommt dazu, widerspricht der Frau Muskat und wird entlassen. Liliom verliebt sich in Julie. Beide schmeißen ihre Arbeit hin und ziehen zusammen.

Marie erzählt Julie von ihrem Verlobten, dem Wolf Beifeld; Julie erzählt von Liliom, der sie aus Frustration schlägt, weil er keine Arbeit hat. Frau Muskat kommt wieder und buhlt um Liliom: er soll wieder aufs Ringelspiel kommen, sie bezahlt ihn gut und er soll das Mädchen fortjagen. Das Mädchen Julie sagt ihm, dass sie ein Kind erwarte. Bei dem Kleinkriminellen Ficsur erkundigt sich Liliom, wie man Geld beschaffen könnte.

Ficsur und Liliom planen einen Überfall auf den Geldboten der Lederfabrik. Liliom steckt heimlich das Küchenmesser ein. Julie versucht vergeblich, ihn zum Bleiben zu bewegen. Marie kommt und stellt stolz ihren Verlobten Wolf Beifeld vor.

Liliom und Ficsur warten außerhalb der Stadt bei den Gleisen auf den Geldboten Linzmann. Sie vertreiben sich die Zeit mit Kartenspielen, bei dem Liliom Geld verliert. Der Überfall auf den Geldboten misslingt. Ficsur flieht und Liliom sticht sich das Messer in die Brust: „Julie … Mein Mädel … mein Käfer … du.“

Man bringt Liliom nach Hause. Er nimmt Abschied von Julie. Der Arzt kommt, der Drechsler, Marie und Wolf und auch Frau Muskat erscheint und will sich mit Julie aussöhnen. Zwei Männer in „schwarzen Gewande“ führen Liliom ab: „Solange es noch welche gibt, die sich an einen erinnern, … , solange ist die Sache noch nicht zu Ende. Auch wenn du tot bist.“

Im Jenseits wird Liliom dem Konzipisten vorgeführt. Er trifft auf die beiden Selbstmörder Dr. Reich und Stephan Kadar. Es kommt zum Verhör und der Frage, warum er denn Julie geschlagen hat. Liliom erfährt, dass er 16 Jahre lang hier im Fegefeuer bleiben wird und dann für einen Tag auf die Erde darf, um zu zeigen, „wie weit die Reinigung deiner Seele vorgeschritten“ ist.

16 Jahre später kommt er auf die Erde zurück, zu Julie und ihrer, seiner Tochter Luise. Seine Tochter spricht mit ihm, er sagt er ihr, dass er ihren Vater gekannt hat, der ein „gefährlicher Raufbold“ war. Julie will ihn wegjagen, aber er will seiner Tochter „etwas Schönes zeigen … was Schönes tun.“ Liliom schlägt sein Kind und Luise fragt, nachdem Liliom weg ist, ob es das gibt: „… einen so ganz furchtbar heftigen Schlag … und dass es gar nicht weh tut?“ Und die Mutter antwortet: „Es ist möglich, mein Kind … dass einem jemand schlägt … und dass es doch gar nicht wehtut …“.