© Eva Papamargariti

Liminal Space Records

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Eröffnungsabend

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Der Kunstraum NOE lädt zur Ausstellung Liminal Space Records mit Monika Grabuschnigg, Eva Papamargariti, Louise Sparre, Rowdy SS u.a.

Der physische Raum wiegt schwer. Welten und Vorstellungshorizonte konturierend treibt er in die Enge, weist Körpern ihren Platz zu, nimmt mitunter die Luft zum Atmen. Er windet sich im Beziehungsspiel mit dem Digitalen, ringt um seine poröse Dominanz als Bühne der Lesbarkeit, als Legitimationsfläche alles Körperlichen. Körper brechen zuhauf aus ihm heraus und verorten sich als hybride, kosmische Formen.

Vor dem Hintergrund der post-digitalen Kondition, die die Grenzen zwischen analogem und digitalem Raum mehr und mehr banalisiert und nach neuen Verortbarkeiten von Körperlichkeit verlangt, verhandelt die Gruppenausstellung LIMINAL SPACE RECORDS das Verhältnis zwischen Körper und Raum neu. In Anlehnung an das Manifest „Glitch Feminism“ (2020) von Autor:in und Kurator:in Legacy Russell sucht die Ausstellung nach „leichter Räumlichkeit“ und lädt Künstler:innen ein, den Kunstraum Niederoesterreich als Sinnbild schwerer Räumlichkeit performativ zu erobern. Das Palais Niederösterreich in seiner historischen Aufgeladenheit und seiner architektonischen Schwere erschütternd, versucht LIMINAL SPACE RECORDS emanzipatorische Visionen von Körperlichkeit in seine Steinmembranen einzuschreiben. Wäre es möglich, Räumlichkeit als Ergebnis von Körperlichkeit oder gar als ihr Kontinuum zu denken? Und wie lässt sich physische Form als dynamische, temporäre Formation (Russell) spürbar machen – wie fühlt sich leichte Räumlichkeit an?

Die globale Gesundheitskrise hat weite Teile der Weltbevölkerung dazu gezwungen, ihre Körper stets in Referenz zu geschlossenen Innenräumen zu erleben und zu definieren. Der öffentliche Raum (unter freiem Himmel) verwandelte sich vielerorts in eine hyperregulierte Kontaminierungszone. Das Digitale hat dabei mitunter neue, virtuelle Mobilitäten und willkommene „Ortswechsel“ eröffnet. Die Ausstellung LIMINAL SPACE RECORDS versucht Räumlichkeit und damit auch Körperlichkeit zu deterritorialisieren, sie als gleitende, flexible Formation zu beleuchten. Dies scheint gerade jetzt urgent, da techno-optimistische Infrastrukturen unsere virtuellen wie auch analogen Realitäten mit ihren deterministischen und binären Algorithmen beginnen zu dirigieren und dabei selbst immer mehr den Charakter „schwerer Räumlichkeit“ annehmen.