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© Lukas Schaller

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Äußert erfreut werden die Entscheidungen zur Öffnung gewisser Bereiche im Coronalockdown ab kommender Woche bei den Museen aufgenommen.

"Wir sind ungeheuer erleichtert, dass wir aufsperren dürfen", so Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig. Dabei sei es eine große Erleichterung, dass die Häuser vom "Reintesten" nun doch nicht betroffen seien.

Neue Vorgaben für Museen

Die neue Vorgabe von 20 Quadratmetern pro Besucher und Besucherin sei im Belvedere gut umsetzbar. Dies entspreche im Oberen Belvedere 180 Gästen gleichzeitig und im Belvedere 21 dann 120 Personen. "Das liegt sogar etwas über dem Durchschnitt an Besuchern und Besucherinnen, die wir unmittelbar vor dem aktuellen Lockdown hatten", so Rollig. Hier werde man das System der Time-Slots bei der Buchung weiter beibehalten.

Hundertprozentig sicher könne man selbstredend nicht sein, dass man nun den letzten Lockdown bei den Museen erlebt habe: "Wenn wir etwas gelernt haben in diesem Jahr, dann, dass man gar nichts vorhersehen kann." Zugleich sei nun aber von der Politik allgemein verstanden, dass die Museen sicher seien und als Kraftorte gebraucht würden. "Man kann nicht nur spazieren gehen", zeigte sich Rollig überzeugt.

"Glücklich über Öffnung"

"Wir sind sehr glücklich", freute sich gegenüber der APA auch Sabine Haag, Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, über die avisierte Öffnung: "Die Rahmenbedingungen, die genannt wurden, sind für uns absolut machbar." Dass Führungen dabei nicht möglich seien, "ist schade, war aber abzusehen". Und die Quadratmetervorgabe werde für den KHM-Verbund kein Problem darstellen.

Klar sei, dass man jedenfalls das KHM selbst, das Weltmuseum, die Wagenburg oder das Theatermuseum kommende Woche öffnen werde. Ob dies auch für das Innsbrucker Schloss Ambras gelten werde, darüber laufe noch die Abstimmung. In jedem Falle sei wichtig, dass den Museen nun wieder ermöglicht werde, den Menschen ein Angebot gegen die emotionale Verarmung in der Pandemie zu machen.

"Zeichen für Kunst- und Kulturbranche"

Über "ein enorm wichtiges Zeichen für die gesamte Kunst- und Kulturbranche" freute sich in einer Aussendung Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) über die angekündigte Öffnung der Museen, Ausstellungshäuser, Bibliotheken und Archive ab Montag: "Den Menschen fehlen diese Aspekte des Lebens. Ich halte es daher für zentral, dass auch diese Bereiche berücksichtigt werden, wenn wir darüber nachdenken, was unter welchen vorsichtigen Bedingungen wieder möglich gemacht werden kann."

Kritik an Regierung

Kritik kam indes von der IG Autorinnen Autoren. "Wie auch nicht anders zu erwarten, gibt es einmal mehr keine Überlegungen der Regierung zu Kunst und Kultur über den musealen Kulturbereich und das Bibliothekswesen hinaus", so Geschäftsführer Gerhard Ruiss:

"Wenn es das Ziel der Regierung war, Kultur an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung zu rücken, so ist das mittlerweile geglückt. Niemand, außer den Kunst- und Kulturschaffenden und Kulturverantwortlichen selbst, redet mehr über Kultur."