Konzert

Loop-Guitar Session mit He Told Me

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He Told Me To aka Sandro Weich st ein fleißig tourender Solokünstler aus Coburg, der eingängige Indie-Pop Hymnen schreibt.

Catchig und kantig zugleich, weiß der selbsternannte Schmusesänger nicht nur durch musikalisches Feingefühl, sondern eine ebenso charismatische Performance zu überzeugen. Auf der Bühne tauscht er die Band gegen eine Loop-Station und kreiert damit ein dynamisch fließendes Set aus Stimmen, Gitarren, elektronischen Drums und Synthies. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen jedoch immer die Songs – nicht die Kunststückchen.

Mit einer Liebe zur Melancholie lässt sich He Told Me To sichtlich in seine Kompositionen fallen, ehe er mit einem spontanen Schmuddelwitz wieder an die Oberfläche schwimmt – vermeintliche Gegensätze, die sich am Ende zu einem stimmigen Gesamtbild fügen. Zwischen schmusigem Falsett und haltlosem Gebrüll besingt Sandros meist klare Stimme in beschwingten Melodien die Unzulänglichkeiten des Daseins, von den ganz profanen Problemen der ersten Welt bis zu den großen Fragen. Und leider trifft auch ihn eines Tages die Erkenntnis, dass das Leben für die Katz ist. Aber mit lieben Menschen und schöner Musik lässt sich das meist verschmerzen. Konsequenterweise tauscht der Coburger Musiker ab und an auch wieder Looper gegen Mensch.

Anfang 2014 begann Sandro, nach und während diverser Bandprojekte, mit He Told Me To die Suche nach seinem eigenen Sound, den er in akribischer Kleinstarbeit ständig weiterentwickelt – mit Disziplin, Sturheit und einer Leidenschaft für DIY (Indie im engsten Sinne des Wortes also). Für sein Debüt-Album „While Elephants Sleep“ [2015] nahm er seinen Gesang noch im Kleiderschrank auf, spielte alle Instrumente und vertrieb die CD selbst, was im Klartext bedeutet: mitleidige Sorgenfalten im Gesicht der Finanzbeamtin. Dennoch war es für den selfmade Künstler keine Option, zehn Jahre mit dem gleichen Material umherzutingeln, bis die garstige Musikindustrie ihre teuflischen Ohren öffnen würde. Also blieb Herr Told Me To dieser Arbeitsweise treu und hält bis heute die meisten Fäden selbst in der Hand. Etwas komfortabler hat er sich eingerichtet und ein Netz von Freunden und Partnern aufgebaut – zur Vorproduktion geht er aber immer noch gerne in den Schrank.

Nach 5 Jahren und 200 Shows (u.a. als Support für LaBrassBanda, Sam Vance-Law und Theodor Shitstorm) hat er langsam gelernt Nein zu sagen, spielt nicht mehr alles, was ihm unter die Finger kommt. Seine Partnerin und Weggefährtin hilft ihm dabei – bei der Organisation und dem Nein-Sagen. „Year of Exhaustion“, die erste Single des aktuellen dritten Studioalbums „Fourth Place“ (VÖ 11.10.2019) ist eine Ode an das Leben an der Armutsgrenze, den täglichen Kampf gegen die Stimme der Vernunft, das ewige Klinkenputzen und den einen Menschen, mit dem man all das mit Freuden durchsteht.