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© Ludwig Wittgenstein

Ludwig Wittgenstein - Fotografie als analytische Praxis

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Moriz Nähr, Ludwig Wittgenstein, undatiert, Detail aus Ludwig Wittgensteins Fotoalbum, 1930er Jahre © The Ludwig Wittgenstein Archive Cambridge, Foto: The Ludwig Wittgenstein Archive Cambridge
Mit Ludwig Wittgenstein (1889–1951) umkreist die Ausstellung einen der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, dessen Wurzeln in einer großbürgerlichen Familie lagen, die maßgeblich zur Entwicklung und Förderung der Wiener Moderne beigetragen hat. Doch nicht seine bahnbrechenden philosophischen Schriften oder deren Strahlkraft auf die bildende Kunst stehen im Mittelpunkt, sondern der Fotograf Wittgenstein – der Autor, Sammler und Arrangeur von Fotografien. Damit liegt der Fokus auf einem bisher kaum beachteten Nebenschauplatz, der hier erstmals im Detail und mit einem weit gefassten Begriff des Fotografischen analysiert wird.

Die Ausstellung inkludiert neben dem bisher unpublizierten Fotoalbum aus den 1930er Jahren, dem berühmten Kompositporträt seiner Schwestern und ihm selbst, den Automatenfotos und anderen inszenierten Selbstporträts sowie den Aufnahmen des gemeinsam mit Paul Engelmann entworfenen Hauses für Margarethe Stonborough-Wittgenstein auch Auszüge aus der Nonsense Collection und eine repräsentative Auswahl seiner Ansichtskartenkorrespondenz mit Familie und Freunden, die eine die Bildebene dieses Mediums immer mitreflektierende Praxis des Kommunizierens offenbart. Vor dem Hintergrund seiner Überlegungen zur Fotografie, die bis zum Vorhaben reichen, einen „Laokoon für Fotografen“ zu schreiben, lädt dieser quantitativ überschaubare Materialbestand dazu ein, Wittgensteins Verständnis und Verwendung des Mediums für eine zeitgenössische Re-Vision fruchtbar zu machen.