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Mahler, live

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Hans van Manen, 1932 im holländischen Nieuwer-Amstel geboren, zählt mit seiner einzigartigen Ästhetik zu jenen stilprägenden Tanzschöpfern der Moderne, die einen immer wieder staunen lassen. Seine Choreographie »Live« zu Klaviermusik von Franz Liszt ist eine Ikone der Tanzgeschichte.

Eine Frau allein auf der großen Bühne, mit dem Rücken uns zugewandt. Sie trägt ein leuchtend rotes Kleid und Spitzenschuhe. Auf ihre Füße ist eine auf dem Boden liegende Kamera gerichtet. Ein Mann kommt dazu. Er hebt die Kamera auf und lässt sie über uns – die Zuschauer – schweifen. Riesengroß auf eine Leinwand geworfen, sind wir es, die sich unerwarteter Weise als Protagonisten in jenem Vexierspiel wiederfinden, das Hans van Manen im ersten Videoballett der Tanzgeschichte entwirft: ein raffiniertes Ausloten von Perspektiven, Distanz und Nähe. Kein anderes Werk aus dieser Zeit spielt derart meisterhaft mit den Mechanismen der Wahrnehmung und öffnet zugleich den Raum – wenn nämlich die Tänzerin, von der wir zunächst nur den Rücken sehen, während sie uns von der Leinwand anschaut, gegen Ende des Stücks die Bühne verlässt, im Foyer der Wiener Staatsoper einen Danseur Noble zum Pas de deux trifft und schließlich in die Wiener Nacht enteilt.

Hans van Manen, 1932 im holländischen Nieuwer-Amstel geboren, zählt mit seiner einzigartigen Ästhetik zu jenen stilprägenden Tanzschöpfern der Moderne, die einen immer wieder staunen lassen. Seine Choreographie »Live« zu Klaviermusik von Franz Liszt ist eine Ikone der Tanzgeschichte und gehörte bisher ausschließlich der Compagnie, für die Hans van Manen sie 1979 geschaffen hat: Het Nationale Ballet Amsterdam. Für seine erste Premiere in der Wiener Staatsoper vertraut der Niederländer sein Werk nun Martin Schläpfer an und macht damit eine Aufführung durch ein weiteres Ensemble möglich. Eine Eröffnung wie eine Initiation, das Erlebnis eines historischen Werks, das heute aktuell wie damals ist – nicht nur, weil wir Zuschauer selbst Teil des Ganzen sind.