© EricvandenBrulle

Konzert

Marc Ribot

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20:30 - 22:30
Porgy & Bess
20:30 - 23:59
Spielboden
20:30 - 23:59
Porgy & Bess
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Alleine mit seiner alten, abgewetzten, aber anscheinend sorgfältig restaurierten Akustikgitarre.

Unmittelbar versink er in entkitschte, romantische Arpeggien. Bedächtig, nachhörend, zeitdehnend. Thematische Inseln bilden in Abständen kontinuierliche Bezugspunkte. Ribot sezierte sie in Einzeltonfolgen, umgedeutete Intervallsprünge, verortet sie im ad hoc-Verlangen in abgewandelten Harmoniekonnotationen. Ein Bedürfnis nach Schönklang aber ebenso nach Rauheit und emotionaler Resistenz sind dem Gitarristen gleichgestellte Herzenswünsche. Stupend seine Beherrschung der Kunst des Zitates. Dabei hört er weit in die Musikgeschichte zurück. Fragmente bachscher Präludien bekleiden in seinem Individalkosmos den gleichen inspirativen Stellenwert wie Paraphrasen über beispielsweise Songs der Doors oder Beatles. Weiters Andeutungen einer italienischen Kanzone, von Gypsy Swing, Ragtime, Tin Pan Alley Hits. Improvisationen u.a. über Themen von Albert Ayler oder John Coltrane, hier offenbarte sich sein freitonales Gestaltungsvermögen, bilden gleichfalls weitere wesentliche Säulen seines rezitalen Tuns. Plötzlich biegt er Richtung Blues ab, zieht vor jenem afro-amerikanischen Kulturgut den Hut, erlaubte sich aber auch eine respektvolle, transformierende Abstraktion. Erfrischend zudem das Ineinandergreifen von Konsonanz und Dissonanz in der Verbindung brillanter Gitarrentechnik, die im Hintergrund wirkt. Ein glückhafter Schallmonolog inklusive der Anregung zur Wachsamkeit, Unbequemlichkeit, zu Respekt. „While My Guitar Gently Roars ”.