© Marco Spitzars

Marco Spitzar - The Conditions of Time

Showtimes

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18:00 - 20:00
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Dienstag und Donnerstag: 18 bis 20 Uhr
Samstag: 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung

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19:30 - 23:09
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Ausstellungseröffnung

Der Künstler ist anwesend
Es spricht Peter Niedermair             

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The Conditions of Time. Premiere der Klebeklumpen / Glue Nuggets Marco Spitzars ungewöhnliche Denkmodelle aus der Klebewelt.

Marco Spitzars „Glue Nuggets“ sind in puncto Formen und Variationen, Schwerkraft und Materialkomposition Uhuereignisse der ersten Stunde. Zunächst sind es Klebeklumpen, die der Künstler in einem offenen System unter dem Titel „The Conditions of Time“ räumlich und zeitlich ins Klebnarrativ einfasst. Bereits Bruno Gironcoli, ein Künstler in dessen Tradition der frühen filigranen Objekte und Zeichnungen auf Papier Marco Spitzar seine Kunst verortet, stellte fest, das Material an sich reiche völlig. Sein genuines Material ist der Kleb, mit dem er sich mit intensiver Leidenschaft befasst. Uhu, dessen Gravität ihn ein ums andere Mal in den Status nascendi seiner philosophischen Narrative führt, und ihn dort, am Grund allen Erzählens, poetisch in den attraktiven Duft hineinverführt. Wie seine „Glue Nuggets“ suchen die sich ihre Form selbst, eine Form, die sie in der Schubkraft der Zeit und der sich autopoietisch entwickelnden Physikalität und Gewichtsthermik fließend verformend nach unten fallen lässt. Diese kleinen „Bollen“, wie der Künstler, der sein Dornbirner Atelier nur scheinbar zufällig in einem Wasserturmhaus eingerichtet hat, sie gelegentlich auch nennt, als vergliche er sie mit den Bonbon-Karamelle-Bollen, die wir uns als Kinder an den familialen Gutsle oder Bolla Großmutterausgabestellen mit einem Augenaufschlag besorgten. Und, in der Tat, haben diese Kleb-Bollen neben den Genüssen auf der Zunge und im Gaumen noch andere Attraktionen zu bieten. Den Duft. Das nach Klebstoff riechende Lösungsmittel ist seiner chemischen Substanz nach Ethylacetat, der Ester aus Essigsäure und Ethanol, auch Essigsäureethylester oder kurz Essigester, EE, genannt. Dieser Geruch hat in geringen Konzentrationen leicht toxisch-stimulierende Wirkung, die durch das Kauen im Mund noch stärker wahrnehmbar wird. Im zeitlichen Verlauf, wenn sich der Uhu Klumpen in seine eigene Schwere abhängt, verliert der Klebstoff auch die wesentliche Intensität des Dufts, von dem ein bisschen etwas wieder zurückkommt, wenn man „das seelische Moment“ des Klebstoffs durch Abschaben oder Kneten wieder vitalisiert und dessen Konsistenz nach dem Hang zum Ausdehnen in einen anderen Aggregatzustand überführt, beispielsweise als Necklace oder Bracelet, wie wir in der Ausstellung in der Galerie. Z sehen können.