© Marianne Lang

Kunstausstellung

Marianne Lang

Showtimes

Vergangene Showtimes

18:00 - 20:00
Kunsthalle Graz

Die Natur ist etwas Schönes, sie ist etwas, das wir Menschen brauchen, sie ist etwas derer wir uns bedienen, auch wenn sie uns schnell gefährlich werden kann, sobald wir ihre Gewalt unterschätzen.

In erster Linie ist Natur etwas Anderes, etwas Fremdes, etwas das uns gegenübersteht – so der gesellschaftliche Tenor einer sogenannten zivilisierten Welt – etwas das ein Gegenüber zu Kunst, Wissenschaft und Kultur bildet. Selbstverständlich befassen sich letztere drei Bereiche stark mit ihr, erforschen sie, deuten sie,  itieren sie. Gleichzeitig kommt es aber zu einer Abgrenzung, zu einer unüberbrückbaren Distanz, zum Unvermögen zu Verstehen. Letztendlich ist der Wunsch in allem Natürlichen eine Ordnung und somit hoffentlich auch ein Sinn zu erkennen nicht nur ein naiver, sondern auch eine zutiefst menschlicher.

Die großformatige Serie Abgründe (2019/22) befasst sich mit Beobachtungen aus der Natur. Hierbei geht es buchstäblich um das Ende der Welt – zuletzt gesehen am Wegesrand. Unauffällige Bruchkanten und erodierende Erdspalten tun sich auf, während alles andere darum in Form von weißen Flächen ausgeblendet wird.

Eine undurchdringliche, undechiffrierbare Mischung aus Alphabet und Periodensystem bildet die Arbeit Elementares unbestimmter Ordnung (2020). Eine akribische Ansammlung von scheinbar chaotisch zusammengewürfelten Holzstückchen suggeriert hierbei einen Leitfaden wie man die letzten Mysterien der Wildnis lesen und übersetzen könnte.

Die Serie Back to the Roots  (2020/22) greift ein allzu vertrautes Resultat kindlicher Naturerforschung auf. Mehr oder weniger große Hütten und Behausungen aus Ästen und Laub werden improvisiert und spielerisch zusammengestellt und erzeugen Projektionsflächen für persönliche Beobachtungen.

Alle gezeigten Exponate sprechen auf ihre Weise von einem zwiespältigen Verhältnis zu einer Natur, in der wir gleichermaßen haltlos verloren, wie auch zu Hause sind.

Öffnungszeiten
jeweils DI – FR, 16:00–20:00 Uhr
an Feiertage geeschlossen