© Marie-Andrée Pellerin, Une oreille gigantesque capable d’absorber tous les bruits du monde, 2020

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Statement #17: Marie-Andrée Pellerin - Speculative Keys

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Ausgehend von Science-Fiction-Geschichten, die von Frauen geschrieben wurden, steht das Video „Une oreille gigantesque capable d’absorber tous les bruits du monde“ (2020) programmatisch für Marie-Andrée Pellerins Praxis.

Die Künstlerin entwickelt ihre Bewegtbilder, Klanginstallationen und Performances häufig entlang sprachbezogener Themen sowie vor der Hypothese des sprachlichen Determinismus, demzufolge unsere Sprache das Denken formt und die Beziehung zur Realität prägt. Im Video zeigt Pellerin Bilder eines fiktiven klinischen Experiments, in dem eine Wissenschafterin versucht, den Sprachgebrauch ihrer Patientin durch die „Praxis der Sprachstörung“ radikal zu verändern. In dieser Montage aus Videofootage, 3D-Animationen, gesprochener und geschriebener Sprache sowie Soundexperimenten untersucht die Künstlerin die Funktionsweisen von Sprache jedoch nicht nur auf einer inhaltlichen Ebene, sondern schöpft auch die formalen Möglichkeiten des Videoformats aus. Dazu räumt sie etwa nonverbalen Informationen den Vorrang vor dem gesprochenen Text ein und erlaubt der Geräuschkulisse und den bewegten Bildern, die Art und Weise zu beeinflussen, wie die Untertitel erscheinen und wiederum mit dem Bild verschmelzen.

Performance, 18. Jänner 2022, 19 Uhr; Open Space ab 17 Uhr