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Theater

Mario und der Zauberer - Landestheater Niederösterreich

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Mario und der Zauberer
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Wie jedes Jahr verbringt die Familie des Erzählers in „Mario und der Zauberer“ ihren Sommerurlaub am italienischen Mittelmeer. Doch dieses Mal ist etwas anders. Die sommerliche Unbeschwertheit und Leichtigkeit des Seins weicht einem Unbehagen. Es herrscht eine merkwürdig bedrohliche Stimmung, ausgelöst durch patriotische Parolen und Diskriminierung gegenüber den ausländischen Touristen. Mit Besorgnis stellt der Erzähler fest: „Man verstand bald, dass Politisches umging, die Idee der Nation im Spiele war.“ Kurz bevor die Familie beschließt abzureisen, besuchen sie die Vorstellung des Zauberers und Hypnotiseurs namens „Cavaliere Cipolla“. Cipolla begeistert sein Publikum mit faszinierenden Kunststücken, aber er spielt auch mit den Menschen, demütigt sie und zwingt ihnen seinen Willen auf. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verführung des jungen Kellners Mario, der unter Hypnose zu einer entwürdigenden Tat gezwungen wird.

Mit „Mario und der Zauberer“ schreibt Thomas Mann 1929, dem Jahr seiner Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis, einen hellseherischen Text über die Vorboten des Faschismus. Erschreckend aktuell wird dabei die philosophische wie politische Frage nach der Freiheit des Willens und der Neigung des Menschen, sich verführen zu lassen, gestellt. Nach seiner Uraufführungsinszenierung von „oder der stillste Tag“ sowie der Einrichtung der szenischen Lesung „I want to go home“ überträgt Sebastian Schimböck nun Thomas Manns Meisterwerk in Form eines Monologs in die Klassenzimmer Niederösterreichs.