© Markus Wörgötter

Showtimes

Düster und grotesk muten die unterlebensgroßen Figuren an, welche die holzgetäfelten Stuben des Volkskunstmuseums bevölkern.

Es sind seltsame Gestalten aus Gips, Textil und Bronze, denen man hier begegnet. Manches an ihnen scheint vertraut, anderes fürchterlich fremd. Sie stehen auf Füßen und Beinen, mal sind es zwei, mal drei. Die Extremitäten fallen ins Auge, verleihen den Plastiken unmittelbar etwas Menschliches. Die Arme dagegen fehlen mitunter gänzlich, Gesichter sind nur angedeutet. Anstatt ihrer ziehen wulstige Polster, textile Beulen und faltige Panzer die Blicke auf sich. Was ist Körper, was Maske, Kostüm?

Schöpfer der Plastiken ist der Künstler Markus Wörgötter. Er fertigt seine Skulpturen größtenteils von Hand in seinem Wiener Atelier. Seine „Affektprobanden“ setzt er in Beziehung zum Ausstellungsobjekt Stube. Durch die Anwesenheit der Plastiken mutiert das historische Ambiente zur Bühne, entlarven sie doch neben Zeichnungen und historischen Referenzwerken die Stuben als Inszenierung des musealen Theaters.