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Die romantischkomische Oper von Friedrich von Flotow war Mitte des 19. Jahrhunderts die meistgespielte Oper weltweit. Die Arien „Ach, so fromm“ (Tenor) und „Letzte Rose“ (Sopran) wurden von allen großen Sängern und Sängerinnen gesungen und sind auch auf zahlreichen Einspielungen zu finden. Einen weiteren Popularitätsschub erhielt „Martha“ 1906, als Startenor Enrico Caruso die Arie in sein Repertoire aufnahm. In der Inszenierung von Loriot ist „Martha“ für München, was „Die Fledermaus“ für Wien ist.

Die Geschichte der Lady Harriet Durham, die sich aus Langeweile mit ihrer Freundin einen Spaß erlaubt, indem sie sich als einfache Bedienstete Martha ausgibt und dadurch eine Menge von Missverständnissen auslöst, ist Grundlage dieser Oper; ein Sujet, das bis heute als Stoff für romantische Hollywood-Komödien dient. Dass sie dabei Lyonel, dem Sohn einer ehemals royalen Familie, beinahe das Herz bricht, ist nicht nur Anlass für die berühmten Arien, sondern auch für geschickt instrumentierte Duette, Quartette und Ensembleszenen. Die effektvolle Orchesterbehandlung begeistert bis heute.

Die Uraufführung fand am 25. November 1847 im Theater am Kärntnertor in Wien statt. Das Werk erlangte schnell große Popularität und obwohl von Flotow (1820–1892) noch weitere 17 Opern geschrieben hat, blieb „Martha“ sein einziger wirklich großer Erfolg. Flotows Musik ist beeinflusst von der Opéra Comique, von Jaques Offenbach, aber auch von Gaetano Donizetti. Sie erreicht auch im Komischen eine natürliche Ernsthaftigkeit, die die Figuren liebenswert zeichnet.

Inszenierungen führten Christiane Lutz zum Glyndebourne Festival, an die Bayerische Staatsoper, die Pariser Oper und die Semperoper. Am Salzburger Landestheater inszenierte sie bereits „Manon“ und „Die Zauberflöte“. Das Dirigat übernimmt der Zweite Kapellmeister Tobias Meichsner. Das Ausstattungsteam Natascha Maraval und Dorothee Joisten arbeitete bereits in zahlreichen Produktionen mit Christiane Lutz zusammen.