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© Martin Veigl

Martin Veigl - Musterstücke

Showtimes

Vergangene Showtimes

”…Die gegenständliche Welt ist als Ausgangspunkt der Malerei von Bedeutung, doch wichtiger als die Frage, was dargestellt wird, scheint wie etwas gemalt ist. Veigl zeigt eindrücklich, dass alles gemalt werden kann, wenn man es nur gut malen kann. Körper und Gegenstand dienen ihm als Versuchsfeld für eine Malerei, die mit Farbe und Form, Fläche und Raum poetisch wie sinnlich eine neue Wirklichkeit erschaffen kann. Malerei ist ja nie Abbild von Wirklichkeit.

Im 19. Jahrhundert wurde sie in der Aufgabe der Dokumentation von Realität durch die Fotografie abgelöst (wobei natürlich auch diese keineswegs objektiv ist). Das Interesse verlagerte sich vom Motiv auf die Malweise. Cézanne oder Manet fassten das Bild nicht mehr als Fenster zur Welt auf, auf der ebenen Fläche wird kein dreidimensionaler Raum vorgetäuscht. Das Bild ist vielmehr ein zweidimensionales Feld, in dem die Ordnung von Formen und Farben relevant ist – eine parallele Realität zur Welt und nicht deren Abbildung.

So auch bei Veigl: Er will nicht die Illusion von Realität schaffen, sondern weiß um das Medium der Malerei und erschafft seine eigene Wirklichkeit. In dieser braucht dann nicht alles ausformuliert zu sein, vieles kann auch nur angdeutet werden, ja darf gar nicht zu genau gemalt sein, um die Kraft und Ausdrucksstärke zu behalten. Die Balance zwischen Vernachlässigung und Sorgfalt ist entscheidend. Dem Künstler gelingt es – und das ist eine große Qualität seiner Malerei – den entscheidenden Moment zu erkennen und rechtzeitig mit dem Malen aufzuhören. ... (Günther Oberhollenzer)