Konzert

Matanza

Showtimes

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20:30 - 23:59 Abgesagt
Treibhaus

Treibende Trommeln, feuchter Boden, Charangos und bunte Stoffmasken. In ihren Performances bedienen sich die drei Chilenen Vicho, Spec und Loli der rhythmischen Analogie, die sie zwischen kosmopolitischem Tech-House-Sound und der stampfenden Folklore der Mapuche-Indianer verortet haben. Matanza spiegelt die Musik einer Stammesgemeinschaft wieder, die bis heute in Chile und Argentinien erbittert um ihre Rechte und gesellschaftliche Anerkennung ringt. Die traditionellen Melodien fusionieren in den Liedern mit stilistischen Vorbildern der europäischen Techno-Szene der 90er Jahre und prägen doch etwas konsequent Neues: Tribal Tech House.

2009 wurde Matanza von den drei Musikern Luis Galvez, Vicente Vasquez und Rodrigo Gallardo aus der chilenischen Hauptstadt Santiago gegründet. Irgendwo im Definitionsspielraum zwischen Band und DJ-Projekt verbinden die drei Chilenen elektronische Klänge mit Akustikmusik. Auf der Bühne tauchen dabei neben Turntables, Synthesizern und Drum Machines wie selbstverständlich andine Instrumente auf - zum Beispiel die Quena, eine hölzerne Kerbflöte, oder der Charango, ein Zupfinstrument mit fünf Doppelsaiten, das man von Weitem schnell mit einer Ukulele verwechselt. Statt Samples zu benutzen, spielen die Mitglieder von Matanza viele ihrer Sounds live ein. Nach dem vor fünf Jahren veröffentlichten Album 'Dubamerica' gab es dieses Jahr eine neue Veröffentlichung unter dem schlichten Namen 'Matanza'.

Diese Alben gibt es allerdings nirgends zu kaufen - die Chilenen haben sich dazu entschieden, ihre Musik frei über das Internet zu verbreiten und sich stattdessen Auftritten in Clubs und auf Festivals zu widmen. Einzige Ausnahme ist die 2017 erschienene EP 'El Origen', die aus Kompositionen von Bandmitglied Gallardo und deren Remixes von Nicola Cruz besteht. Neben der elektronischen Musik aus Deutschland, die Matanza zu ihren Einflüssen zählt, spielen die Klassiker ihres Heimatlandes Chile eine große Rolle: Die Strömung der 'Nueva Canción' der 50er und 60er Jahre würdigten sie mit Reinterpretationen der nationalen Ikonen Violeta Parra und Víctor Jara.