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© Laura Van Severen

Theater

Meg Stuart / Damaged Goods - VIOLET

In den Dynamiken einer Lebenswirklichkeit können sich heftige Wirbel bilden. Wer an deren „Ereignishorizont“ gerät, wird unweigerlich in etwas Unkontrollierbares hineingezogen. Ganz so wie die fünf Performer*innen in VIOLET. Diese werden getrieben von den aus erst harmlosem Wellenrauschen wuchernden, sich ständig steigernden Klängen des Livemusikers Brendan Dougherty und entwickeln aus anfangs minimalen Bewegungen der Schultern, Arme, Köpfe und Oberkörper eine monströs anmutende Energie. So aufgeladen, driften sie einer Ekstase entgegen, die von ihren Körpern Besitz ergreift, wie Spielsüchtige von ihrer Leidenschaft mitgerissen werden. VIOLET ist eine für Meg Stuart unypisch abstrakte Arbeit. Sie stellt, so erklärt die Choreografin, „fünf individuelle Reisen“ dar, „die simultan ablaufen“. Als eine Inspiration für VIOLET nennt sie Francis Alÿs’ Kurzfilm Tornado, für den ein Kameramann in einen Wirbelsturm läuft. Ein dramatischer Moment, der für Stuart ein Zeichen für eine Veränderung darstellt, die auch den Figuren in ihrem Stück bevorsteht.