© Sujet: Montforter Zwischentöne

Musikfestival
Konzert

Montforter Zwischentöne: Vom Beenden zum Anfangen

Showtimes

Vergangene Showtimes

Ein Begräbnis zum Aufhören, zwei Messen über die Sehnsucht, Performances, Ausstellungen und ein Abschlusskonzert für einen guten Beginn.
 

Die Montforter Zwischentöne wurden 2015 von der Stadt Feldkirch anlässlich der Eröffnung des neu erbauten Montforthauses gegründet. Für die dramaturgische Basiskonzeption sowie die überwiegende Mehrzahl der Formatentwicklungen zeichnen die beiden künstlerischen Leiter Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde verantwortlich. Träger des Festivals ist der gleichnamige Verein, gefördert von der Stadt Feldkirch und dem Land Vorarlberg.

Programm-Highlights:

Der Salon Paula
Seit Beginn der Montforter Zwischentöne bieten wir einmal pro Jahr besondere Dialoge rund um unser jeweiliges Schwerpunktthema bei Ihnen zu Hause an! Begegnungen mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten, Große Musik, neue Perspektiven im eigenen Freundeskreis hautnah erleben. Ganz gleich, ob Sie über eine kleine Wohnung, eine WG oder ein ganzes Haus verfügen – bewerben Sie sich um einen besonderen Gast für einen besonderen Abend im kleinen Kreis! Die Gage wird von den Zwischentönen übernommen!

Salon Paula #1

Donnerstag, 4. November, 19:00
Orly Zailer, Fotokünstlerin

Dieser Salon Paula findet in englischer Sprache statt.

Zugehörigkeit und Identität, Verwandtschaft und Individualität, die Bewahrung des Erbes und das Beschreiten eigener Wege. Begriffe und Fragen, die beim Betrachten der Bilder von Orly Zailer auftauchen. International bekannt wurde die israelische Künstlerin mit Rekonstruktionen historischer Familienporträts, die sie mit den Nachfahren der Dargestellten akribisch genau »wiederholt«. Die Montforter Zwischentöne zeigen ihr außergewöhnliches Werk im Rahmen dieses Schwerpunkts ab 5. November im Palais Liechtenstein in Feldkirch.

Salon Paula #2

Samstag, 6. November, 19:00
Yvonne Summer, Richterin

Richterinnen und Richter beenden Konflikte, könnte man sagen. Ein Blick hinter die Kulissen einer der zentralen Institutionen unseres Gemeinwesens. Ein Abend über das Urteilen und die Möglichkeiten und Grenzen von Recht und Gerechtigkeit. Yvonne Summer studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck und Straßburg und arbeitet heute am Landesgericht Feldkirch. Seit 2017 ist sie Vizepräsidentin der Vereinigung österreichischer Richterinnen und Richter und Vertreterin der Republik in der Europäischen Richtervereinigung.

Salon Paula #3

Montag, 8. November, 19:00
Mark Riklin, Künstler

Mark Riklin entwickelte gemeinsam mit den künstlerischen Leitern der Montforter Zwischentöne im Gründungsjahr 2015 ein Storytelling-Projekt rund um das Thema des Anfangens: Eine landesweite ­Geschichtens­ammlung zu persönlichen Erfahrungen mit dem Beginn von ­Liebesbeziehungen. In dieser Ausgabe gestaltet er während des Festivalzeitraums in Zusammenarbeit mit der Architektin Bianca Anna Böckle eine »Innehaltestelle« im Stadtraum von Feldkirch.


Mark Riklin ist Begründer der Meldestelle für Glücksmomente und Schweizer Landesvertreter des Vereins zur Verzögerung der Zeit.
Er plädiert für das ewige Anfangen, liebt ­Selbstversuche und probiert Geschichten an wie Kleider: als Hofnarr, Fragensteller, Bauchpinsler, Sprungbrettbauer oder öffentlicher Handföner.

Salon Paula #4

Dienstag, 9. November, 19:00
Miriam Feuersinger, Sängerin

Wie betritt man die Bühne? Haben Sie Lieblingsanfänge, Frau Feuersinger oder Lieblingsfinale von Liedern, Arien, Chorälen? Wie erleben Sie die Stille nach dem letzten Ton? Miriam Feuersinger gehört zu den international erfolgreichsten Musikerinnen Vorarlbergs. Ihre große Liebe gilt dem Kantaten- und Passionswerk von J.S. Bach und seinen Zeitgenossen. Den Montforter  Zwischentönen ist es ein Anliegen, immer wieder mit herausragenden Künstlerinnen und Künstlern des Landes gezielt zu kooperieren.


In diesem Zwischentöne-Schwerpunkt musiziert sie im Rahmen unserer Aufführung eines der großen Meisterwerke der Musikgeschichte, in Bachs h-Moll-Messe und – gemeinsam mit der Gambenvirtuosin Hille Perl – in unserem Adventskonzert zum Abschluss des Festivals am 1. Dezember.

Salon Paula #5

Montag, 15. November, 19:00
David Bergmüller, Lautenist

Der Tiroler Lauten-Virtuose studierte an der Schola Cantorum Basiliensis bei Hopkinson Smith und an der Musikhochschule Trossingen bei Rolf Lislevand. Er konzertierte u. a. mit dem Concentus Musicus Wien oder dem Zürcher Kammerorchester und musizierte mit Persönlichkeiten wie Maurice Steger, Alessandro de Marchi oder Avi Avital. Seit 2018 ist er Professor für Laute an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.

Salon Paula #6

Montag, 15. November, 19:00
Luise Enzian, Harfenistin

Ein Abend mit einer Musikerin und ihrem ganz besonderen Instrument. Luise Enzian gehört zu den vielversprechendsten jungen Harfenvirtuosinnen im deutschsprachigen Raum. Neben dem Repertoire der historischen Musik für Barockharfe interessiert sie sich auch für zeitgenössische Kompositionen. Sie konzertierte als Solistin in diversen Ensembles und Orchestern in ganz Europa. Luise Enzian lebt in Berlin und Mailand und ist Stipendiatin des Yehudi Menuhin Live Music Now e.V. und der Alfred Toepfer Stiftung Hamburg.

Salon Paula #7

Montag, 15. November, 19:00
Folkert Uhde, Konzertdesigner

Welchen Beitrag können Kunst und Kultur für Gemeinschaft und gesellschaftliche Verantwortung leisten? Was sollten wir im Kulturbereich längst beenden und womit endlich anfangen? Folkert Uhde ist gemeinsam mit Hans-Joachim Gögl Erfinder und künstlerischer Leiter der Montforter Zwischentöne und Intendant der Köthener Bachfesttage.


Neben der künstlerisch-konzeptionellen Arbeit ist in den letzten Jahren auch das Thema Regionalentwicklung durch Kultur für ihn immer wichtiger geworden. Außerdem unterrichtet Folkert Uhde an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. Er gehört heute zu den profiliertesten Stimmen im deutschsprachigen Raum, wenn es um Erforschung und Praxis neuer Konzertformate geht.

Festival-Eröffnung:

Gruß aus der Küche und Ausstellungseröffnung
Kostproben und Infos zum kommenden Programm

Freitag, 5. November, 18 bis 18.30 Uhr, Palais Liechtenstein Feldkirch

Dreißig Minuten Kostproben, Interviews und ein lebendiger Blick hinter die Kulissen des aktuellen Zwischentöne-Programms. Die künstlerischen Leiter Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde präsentieren Mitwirkende und Hintergrundinfos. Ein kurzweiliges »Making-of« bei einem gemeinsamen Glas Wein. Alle sind eingeladen!

Zu Gast sind der Dirigent von J.S. Bachs h-Moll-Messe, Benjamin Lack, der Schauspieler Felix Defèr, Mitwirkender in der Performance »Die Füße im Feuer« und die Fotografin zur Ausstellung im Palais Liechtenstein, Orly Zailer.

Es musiziert das Xylit-Kollektiv: Anna-Lena Panten, Franziska Hiller, Hannah Baumann und Anne Müller. 2020 gewann das Ensemble den Hugo-Wettbewerb der Montforter Zwischentöne für Neue Konzertformate.

Direkt im Anschluss, ab etwa 18.30 Uhr findet die Eröffnung der Ausstellung Orly Zailer, The Time Elapsed Between Two Frames statt.

Abschluss:

Zum Licht
Adventskonzert

Mittwoch, 1. Dezember, 19.30 bis 21 Uhr, Montforthaus Feldkirch

Die Montforter Zwischentöne enden mit dem Anfangen: Das Entzünden der ersten Kerze in Erwartung des Göttlichen und dem Ende der Dunkelheit.

Hille Perl und Miriam Feuersinger beschwören mit Musik aus dem 17. Jahrhundert die Kraft, die in dieser Hoffnung liegt. Uralte Melodien mit archaischer Wirkung, kunstvoll in Harmonien gesetzt von einer Komponistengeneration, deren Musik uns erstaunlich nahe geht. Eine Wohltat für Ohr und Herz, die uns stärkt für alles, was kommt. Und gleichzeitig der Abschied von den Zwischentönen 2021.

Adventus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft. Er ist gleichbedeutend mit dem griechischen epiphaneia, der die Ankunft von Fürsten und Königen bezeichnete. Das Christentum deutete den Begriff zum Warten auf die Ankunft des Stellvertreters Gottes auf Erden. Vier Adventssonntage stehen für die viertausend Jahre, die die Menschen nach dem Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten müssen.

Jede Familie hat heute ihre eigenen Adventsrituale, unabhängig davon, ob sie mit der christlichen Tradition verbunden ist oder nicht. Die Adventskerzen symbolisieren die Vorfreude auf Weihnachten, aber auch die bald überstandenen dunkelsten Tage des Jahres, nach denen es wieder heller wird.