© Anthony Olubunmi Akinbola / Galerie Krinzinger

Anthony Olubunmi Akinbola - Multilateral

Showtimes

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12:00 - 16:00
Galerie Krinzinger
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Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 12 bis 18 Uhr,
Samstag 11 bis 16 Uhr

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Die Galerie Krinzinger zeigt ab 27. Jänner 2022 eine Einzelausstellung von  Anthony Olubunmi Akinbola.

Multilateral richtet das Augenmerk auf das vielgestaltige Wesen des Readymade und
fordert die Betrachter*innen dazu auf, ihre eigenen Erfahrungen und Einsichten in die Fülle
an Impulsen in der Ausstellung einzubringen. Akinbola abstrahiert Elemente aus dem
Sozialen und Natürlichen in dem Bestreben, den Raum zwischen Abstraktion und
Repräsentation zu verringern.

Der Begriff Multilateralismus bezieht sich auf das Prinzip der Beteiligung von drei oder mehr
Parteien und wird vor allem im Bereich der internationalen Beziehungen häufig gebraucht.
Akinbola greift dieses Prinzip auf und überträgt es auf die verschiedenen Materialien und
Objekte, die nicht nur im Atelier, sondern auch bei der Erstellung der Ausstellung zum
Einsatz kommen. Das Ergebnis ist ein visueller Diskurs um die Globalisierungsdebatte und
eine ständig zusammenwachsende Welt.

Multilateral vereint mehrere Werkgruppen, einschließlich der für den Künstler
charakteristischen Malereien der CAMOUFLAGE-Reihe, bestehend aus Durags; Kopftüchern
zur Haarpflege. Diese Arbeiten sind neben kraftvollen und eindringlichen strukturellen
Abstraktionen auch visuelle Stellungnahmen, die zum Gespräch über globalen Konsum,
Achtbarkeit und die Kommerzialisierung von Kultur anregen. In der Ausstellung wird auch
eine neue, bisher unveröffentlichte Werkgruppe, Malereien aus Palmöl auf Papier, einem
weiteren Material mit vielgestaltiger Bedeutung, vorgestellt. In der Mitte des Raumes steht
eine aus Maniok und Sackkarrenreifen gestaltete bewegliche Skulptur, fast wie ein Auto im
Ausstellungsraum eines Autohauses; ein visueller Impuls, der die übrigen
Ausstellungselemente miteinander verknüpft. Das Foto einer gelben Einkaufstasche mit dem
Logo „Lords Exotic Super Market“ und von einer Stange hängende Stockfische ein vom
Künstler bevorzugt verwendetes Material verweisen einerseits auf den Handel und bringen
andererseits Akinbolas Erfahrungen während seiner Residency in Wien auf tiefgreifende und
persönliche Weise mit der Ausstellung in Verbindung.

Anstatt die kulturellen Assoziationen seiner Arbeiten gänzlich zu negieren, lädt seine Kunst
die Betrachter*innen dazu ein, sich mit ihrem eigenen Vorverständnis der angewandten
Materialien auseinanderzusetzen und sich davon loszulösen, indem sie erkennen, wie die
Veränderung von Kontext neue Ansichten zum Gewohnten erzeugt. Akinbola untersucht das
Narrativ unserer individuellen und kontinuierlichen Rolle in den fragilen Konstruktionen
unseres Seins.

Akinbola wurde 1991 in Columbia, Missouri, USA geboren. Er wuchs zwischen Nigeria und
den USA auf und lebt und arbeitet heute in New York City. 2017 wurde er für die Anderson
Ranch Art Center Residency ausgewählt. Im Jahr 2019 wurde ihm das Van-Lier-Stipendium
verliehen.