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Theater

Musketiere

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19:30 Abgesagt
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„Und jetzt, Freunde“, sagte d’Artagnan, ohne sich die Mühe zu machen, Porthos sein Verhalten zu erklären, „einer für alle, alle für einen! Das soll unser Wahlspruch sein, einverstanden?“ „Einer für alle und alle für einen“ – der Slogan, mit dem Alexandre Dumas 1844 seine Musketiere unsterblich werden ließ. Es ist zum weltberühmten Credo für grenzenlose Solidarität geworden, beseelt von Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn, von geteilten Zielen und fairem Miteinander.

Zum Zeitpunkt unserer Premiere wird der Beginn der Pandemie knapp zwei Jahre her sein. Ein Miteinander galt seitdem als gesundheitliches Risiko, das Zusammensein ist zur unsichtbaren Gefahr avanciert. Social Distancing war stattdessen die Ansage – Kontaktreduzierung, Mindestabstand, Verzicht auf Berührung. Und gleichzeitig war gesellschaftlicher Zusammenhalt so häufig wie selten zuvor ein Thema: Corona – so hieß es – forderte uns dazu auf, füreinander einzutreten, aufeinander Acht zu geben, und gemeinsam etwas zu ermöglichen. Doch haben sich die hehren Versprechen in der Realität eingelöst?


In der Uraufführung MUSKETIERE von Calle Fuhr erzählen uns die legendären D’Artagnan, Athos, Aramis und Porthos ihre Geschichten. Diese Expert*innen der Solidarität aus dem Reich der Fiktion berichten uns, was sie zusammenschweißt und wie für sie Teamgeist aussehen kann – gerade jetzt. Denn wie ist in der postpandemischen Welt überhaupt ein Zusammenkommen wieder möglich? Wie wappnen wir uns für eine solidarische und inklusive Arbeit an den großen Herausforderungen der Zukunft? Kann „Build Back Better!“ mehr sein als bloß ein griffiger Wahlslogan?


MUSKETIERE begreift dabei den 600-seitigen Fortsetzungsroman von Dumas weniger als Erzählvorlage, sondern als Brennglas: Wie sieht ein ideales solidarisches Miteinander aus, wo unterscheiden sich die Vorstellungen? Und welche Menschen könnten wir vielleicht als die Musketiere von heute bezeichnen? Gemeinsam mit der Musik von Finck von Finckenstein setzt sich ein Panorama in Gang: fiktive und nicht-fiktive Geschichten über Gemeinschaft und Loyalität, Berichte und Fantasien über konkrete Utopien und Rückschläge verwandeln sich in eine Feier auf das Zusammenleben – mit möglichst wenig Social Distancing.