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MUSTERmix

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Darf Kunst gemustert sein oder sollte sie auf jedes ordnende, sich wiederholende Element verzichten? Diese Frage stellte schon Adolf Loos in seiner Publikation „Ornament und Verbrechen“ (1908).

In der Ausstellung soll nun untersucht werden, inwieweit sich Künstlerinnen und Künstler in den Medien Skulptur, Malerei, Textilkunst, Zeichnung, Papierschnitt und Fotografie mit dem Thema Wiederholung und Ornament auseinandersetzen.

Während in der Mode und im Möbeldesign das Muster kaum wegzudenken ist, man denke z. B. an die wilden Tapetenmuster der 70er-Jahre, geht die Kunst eher sparsam mit Musterungen um, ja die gemusterte Oberfläche galt lange als absolutes Tabu. Sie wurde als „dekorativ“ herabgestuft. Dabei strukturiert das Muster nicht nur Stoffe, Tapeten, Teppiche, Fassaden und Räume, es kann auch selbst eine Raumordnung bilden, eine interessante Abfolge und Entwicklung schaffen. Es kann mit anderen künstlerischen Elementen kontrastieren, interagieren oder spielen. In anderen Fällen wird das Musterhafte selbst zum Thema, mal kritisch, mal verfremdend, mal augenzwinkernd.
Die einzelnen Elemente, die man als Muster bezeichnet, sind immer auch durch das System der Wiederholung miteinander verbunden. Dabei sind meist bestimmte kompositorische Regeln zu beachten, damit die charakteristische gleichförmig-repetitive Gestaltung erkennbar wird. In der Architektur finden wir das Muster vor allem an Fassaden und auf Fußböden in parkettierbarer Form. Aber darf das Muster sich auch in den dreidimensionalen Raum ausdehnen, quasi wie ein lego- oder puzzleartiges Bausteinsystem zum Einsatz kommen? Es darf – wie wir am Beispiel von Tone Finks plastischem dreidimensionalen „Hockthronmuster“ erkennen können.

Äußere Muster führen oftmals zu inneren Strukturen im Sinne von Wiederholungsschleifen, Schematismus oder auch Schöpfungsmustern. Deshalb geht es auch um die Wirkung der gezeigten „Musterungen“ auf die Betrachterin und den Betrachter. Schließlich sind die Besucherinnen und Besicher in der Ausstellung mit der Frage konfrontiert, welche Aussagen Künstlerinnen und Künstler heute in ihrem Schaffen hinsichtlich der Legitimität und Funktion von Mustern in der Kunst treffen.

Konzept und Kuratierung: Judith P. Fischer