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© Justin Brice Guariglia

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Als grünes Museum zeigt das KunstHausWien eine Auswahl künstlerischer Positionen, die die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.

Sie zeigen und analysieren die Folgen der globalen Klimakrise für Gletscher-, See- und Meeresregionen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher und politischer Faktoren. Dabei vermögen die Bilder von schwindenden Gletschern, steigenden Meeresspiegeln, zunehmend versauerten Ozeanen und versteppten Landflächen vor allem emotional zu berühren und damit einmal mehr die Dringlichkeit des Themas nachhaltig vor Augen zu führen.

Nach uns die Sintflut vereint aktuelle fotografische und filmische Arbeiten von 16 internationalen und heimischen KünstlerInnen. Nach langer Recherche und in Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen entstanden, thematisieren ihre Werke die ökologischen Auswirkungen unserer Lebensweise auf verschiedene Regionen der Erde. Mitunter beleuchten sie auch die gesellschaftspolitischen und sozialen Folgen oder skizzieren Zukunftsszenarien. Die KünstlerInnen lenken den Blick auf Menschen in jenen Regionen, die schon jetzt am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind und veranschaulichen die globalen Zusammenhänge zwischen unserem Lebensstil und ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Problemen.

Manche Arbeiten sind vordergründig von der Schönheit der Natur durchdrungen, während andere Bilder ungeschönt zerstörte Landstriche und Regionen vor Augen führen. Exemplarisch für Letzteres steht Axel Braun, der die Geschichte und erschreckende Gegenwart der Pasterze (des größten Gletschers Österreichs, am Fuße des Großglockners gelegen) untersucht und die dramatische Gletscherschmelze dokumentiert. Den Permafrost als Klimaindikator thematisiert Benedikt Partenheimer in seiner Fotoserie Memories of the Future und mahnt vor den fatalen globalen Folgen des drohenden Auftauens der gefrorenen Böden in Alaska. Angela Tiatias Videoinstallation ist eine meditative Studie über das alltägliche Leben im südpazifischen Inselstaat Tuvalu. Die Insel, die massiv vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht ist, steht stellvertretend für all jene Regionen der Erde, die von Überschwemmungen betroffen sind. Der bangladeschische Fotograf Sarker Protick widmet sich der durch den Klimawandel bedingten Erosion der Flussufer des Ganges in seinem Heimatland.

„Après moi le déluge! ist der Wahlruf jedes Kapitalisten und jeder Kapitalistennation“, schreibt Karl Marx im ersten Band von Das Kapital (1867). Die titelgebende Redewendung „Nach uns die Sintflut“ bringt unsere Gleichgültigkeit gegenüber der faktischen Umweltzerstörung zum Ausdruck und kritisiert ein Verhalten, das nur auf den eigenen kurzfristigen Profit bedacht ist und die systemischen Zusammenhänge und dramatischen Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem nicht anerkennt.

Die in Nach uns die Sintflut gezeigten Arbeiten wollen hingegen zum Handeln anregen. Sie geben den oft abstrakten und komplexen Prozessen sowie ökosystemischen Zusammenhängen eine visuelle Form, sie zeigen Tatsachen und schaffen Visionen und machen dabei deutlich, dass es um nicht weniger geht als um die Zukunft unseres Planeten.

KünstlerInnen: Ursula Biemann, Axel Braun, Michael Goldgruber, Justin Brice Guariglia, Stephan Huber, Genoveva Kriechbaum, Anouk Kruithof, Douglas Mandry, Benedikt Partenheimer, Nicole Six & Paul Petritsch, Sarker Protick, Gabriele Rothemann, Anastasia Samoylova, Frank Thiel, Angela Tiatia

Kuratorinnen: Sophie Haslinger und Verena Kaspar-Eisert