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© Bregenzer Festspiele/Karl Forster

Theater

Nero

Showtimes

Vergangene Showtimes

Eine der berüchtigtsten historischen Figuren kommt auf die Bühne des Festspielhauses: der römische Kaiser Nero.

Arrigo Boioto
Tragödie in vier Akten (1924)
Libretto vom Komponisten
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Nerone Rafael Rojas
Simon Mago Lucio Gallo
Fanuèl Brett Polegato
Asteria Svetlana Aksenova
Rubria Alessandra Volpe
Tigellino Miklós Sebestyén
Gobrias Taylan Reinhard
Dositèo Ilya Kutyukhin
Cerinto | Pèrside Katrin Wundsam

Musikalische Leitung Dirk Kaftan
Inszenierung Olivier Tambosi
Bühne Frank Philipp Schlössmann
Kostüme Gesine Völlm
Licht Davy Cunningham

Prager Philharmonischer Chor

Bühnenmusik in Kooperation mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium

Wiener Symphoniker

In Arrigo Boitos opulenter Oper tritt er als schillernde Gestalt auf. Die spektakuläre Selbstinszenierung seiner Macht steht in Kontrast zu den Gewissens­plagen nach dem Mord an seiner Mutter.

Als unterschiedliche Pole werden zusätzlich die düsteren Rituale des heidnischen Magiers Simon Mago und die verklärende Reinheit des aufkommenden Christentums dargestellt, wofür der Prophet Fanuel steht. Ihn liebt die Vesta­lin Rubria, die sich selbst zwischen zwei Glaubensrichtungen sieht. Mithilfe der in Nero verliebten Asteria insze­niert Simon Mago die Erscheinung einer Göttin der Nacht, um den Kaiser gefügig zu machen. Nero entlarvt jedoch den Zauber und verkündet das Ende der Götter. Er stellt sich selbst auf den Altar und beginnt dort zu singen. Als Künstler, als göttlicher Poet lässt er sich feiern und entfacht ein großes Spektakel, auch als Rom bereits in Flammen aufgegangen ist.

Dieses Werk, mit dessen Vollendung Boito seit 1862 mehrere Jahrzehnte rang, entwickelte sich für ihn zur Lebensaufgabe. Erst nach seinem Tod wurde es unter der Leitung des Dirigenten Arturo Toscanini in eine spielbare Fassung gebracht und 1924 an der Mailänder Scala uraufge­führt. Boitos Libretti, unter anderem für Giuseppe Verdis Otello und Falstaff, zählen zu den herausragenden Schöpfungen der Operngeschichte. Als geistiger Kopf der künstlerischen Bewegung der Scapigliatura schrieb Boito auch das Textbuch zu Franco Faccios Oper Hamlet, die 2016 bei den Bregenzer Festspielen nach fast 150 Jahren zum ersten Mal wieder auf einer europäischen Bühne zu erleben war.

Das Regieteam dieser gefeierten Wieder­entdeckung widmet sich nun auch der Neuinszenierung von Boitos Nero (Nerone): Als leidenschaftlicher Vermittler inszeniert Olivier Tambosi dieses faszinierend viel­schichtige Werk, gemeinsam mit dem Bühnenbildner Frank Philipp Schlössmann und der Kostümbildnerin Gesine Völlm. Musikalisch wird die Aufführung von Dirk Kaftan geleitet, der ebenfalls 2016 bei den Bregenzer Festspielen auf der Werkstatt­bühne debütierte.