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Neue Volksmusik 22.-23.06.2023

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19:30 - 21:30
Burg Hasegg
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Neue Volksmusik 22.-23.06.2023
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Open Air im Hofratsgarten der Burg Hasegg Hall in Tirol

Der Haller BurgSommer hat in seiner nächsten und inzwischen schon zwölften Auflage wieder einiges zu bieten: ERNST MOLDEN & seine HAWARA gehen in die vierte Runde beim BurgSommer und als weitere Höhepunkte gibt es Gastspiele von einigen der prominentesten Vertreter der „Neuen Volksmusik“: FRANUI mit ihrem neuen und im Wiwner Burgtheater umjubelten Programm „STRG F Volksmusik“ und WIEDER, GANSCH, PAUL & PIXNER beehren im Jahr 2023 einen der Fixpunkte im Haller Kultursommer.

Tag 1: Donnerstag, 22. Juni 2023

19.30 Uhr MARTIN KLEIN
Die Einfachheit, sie ist die unterschätzteste aller musikalischen Qualitäten. Und der Liederschreiber, Sänger und Pianist Martin Klein (er spielt auch Cello und Schlagzeug, wenn es ihm einfällt) ist ein Meister des Unterschätzten. Ein Klavier ist eine perfekte Maschine, wie geschaffen zum Überladen von Musik mit Ornament, Bombast und Zehnfinger-Akrobatik, aber Martin Klein nähert sich ihr behutsam und widersteht ihr zugleich. Sein Instinkt führt ihn immer zur Reduktion, wie ein sedierter John Cale, der seine Akkorde, anstatt sie zu hämmern, rhythmisch streichelt. So öffnet er weite Räume für seine klare, blonde Bubenstimme, die ein geographisch beinahe neutrales, im Duktus dafür umso emotionaleres Hochdeutsch pflegt, dem man das Aufwachsen in Innsbruck, die Auslandszeit in Utrecht und das Leben in Wien nicht anhört.

21.30 Uhr WIEDER / GANSCH / PAUL / PIXNER
Der Zufall schreibt die schönsten Geschichten. Albert Wieder sprang 2015 als Karenzvertretung bei Mnozil Brass ein. Gemeinsam mit Thomas Gansch und Leonhard Paul begann man irgendwann damit, am Ende jeder Mnozil Brass Show eine Zugabe zu spielen. Auf jeder Tour eine Neue. Ins Blaue hinein, sehr spontan und nicht bis kaum geprobt, stellte man sich auf die Bühne und tat das, worum es beim Musizieren geht – kommunizieren. So entwickelte sich im Laufe der Zeit ein ganzes Konzertprogramm; mit Songs aus allen Ecken und Enden ihrer drei Universen: George Michael, Franz Schubert, Chuck Mangione, Johann Strauß, Toots Thielemans, Udo Jürgens, Henry Mancini, Billy Joel und und und. Bass, Melodie und Harmonie.Mehr braucht man nicht. Man könnte auch „Earth, Wind and Fire“ sagen – das ist aber schon vergeben – drum wollen wir’s „Wieder, Gansch & Paul“ nennen!
Und dann kommt noch Herbert Pixner hinzu – der Multi-Instrumentalist, der ganz besondere Volksmusiker – der sich die Erfahrung, an diesem Musikuniversum teilhaben zu können, nicht entgehen läßt. Eine neue akustische Welt entsteht, die es so in dieser Kombination bisher noch nicht gegeben hat.
Thomas Gansch – Trompete, Flügelhorn, Gesang
Leonhard Paul – Posaune, Basstrompete, Gesang
Albert Wieder – Tubba
Herbert Pixner – Akkordeon, Klarinette, Percussion u.v.m.

Tag 2: Freitag, 23. Juni 2023

19.30 Uhr FRANUI Musicbanda - STRG F Volksmusik
Was spielte Bruckners Vater im Wirthaus? Was hörte Brahms wirklich im Bordell? Was sangen die Bauern der ungarischen Tiefebene dem Feldforscher Bartók beim Arbeiten am Feld vor? Was spielten die Blaskapellen tatsächlich, die durch Mahlers Partituren marschieren?
STRG F ist auf Computertastaturen der Kurzbefehl für jedwede Suche. In ihrem Programm „STRG F Volksmusik“ will es die Musicbanda Franui anlässlich ihres 30jährigen Bestehens wissen: Die 10 MusikerInnen aus Osttirol begeben sich mit ihrer unverwechselbaren Klangbatterie auf die Suche nach den alten Schichten der Volksmusik, nach Klängen, die von den Volksmusikpflegern garantiert niemals aufgefunden wurden, nach Weisen, die man nicht in die offiziellen Liederbücher und Sendeleisten eingespeist hat, nach Tänzen, die sich so verboten schnell im Kreis drehten, dass sie es nicht in die Überlieferung schafften. Franui dreht die Fragestellung um und fahndet in der Klassik nach der Volksmusik.
(…) Wie so oft liegt bei Franui der Reiz des Programms in der Zerlegung und Wiederzusammensetzung musikalischer Motivik, ja man könnte sagen: Bausätze. Die große Komposition auf die kleine Kapelle übertragen bewirkt Verfremdung wie Neuperspektivierung. Und am Ende ist es die Schönheit der mit eingesetzten Instrumente, allen voran dem Hackbrett, die den eigentümlichen Zauber dieser Musik ausmachen, die Spielfreude immer auch mit dem Moment der Ironie verbindet.“ (Gerald Heidegger, orf.at)