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One Night Exhibitions – O.N.E. 2021

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Celeste

Es ähnelt dem letzten Atemzug, in dem das ganze Leben in seiner Konkretheit, augenblicklich vor unseren Augen schwebt. Die Ausstellung in diesem Sinne bedeutet das Anheften an einen Punkt, an einen Abend, an dem eine Zeitrückblende das Publikum in eine unbekannte, nicht gewohnte Ausgangslage berührt und versetzt.

Beschreibungstext:

2006 organisierte .dɩtiramb zum ersten Mal unter dem Thema “für das bedingungslose in kunst und mensch” im Projektraum des Wiener WUK die erste Edition der One Night Exhibitions.

Der Gedanke hinter dem Projekt One Night Exhibitions beruht auf einem einfachen Konzept: Es wird in einer Nacht, an einem Ort, zu einem Thema, ausgestellt. Es werden dabei verschiedene künstlerische Sprachen in ihrer Kohäsion dargestellt – eine Verschmelzung polymorpher Ausdrucksformen.
Wie gelingt die Verschmelzung polymorpher Kunstdisziplinen ohne ihnen untreu zu werden? Was prägt das Verhältnis zwischen Mensch und Kunst im Prozess des Schaffens?
Die zeitliche Begrenzung auf nur eine Nacht soll die Energie, die sich während einer üblichen Ausstellungsdauer von mehreren Wochen zerstreut, verdichten und die Tatsache, dass die Ausstellung nur in dieser einen Nacht erfahrbar ist und am nächsten Tag nicht wiederholt werden kann, das Erlebnis intensiviert. Die One Night Exhibitions findet in einer Nacht an einem Ort statt und verschwindet wieder. Sie trägt etwas Poetisches in sich – denn sie ist durch die ephemere Dimension der künstlerischen Tätigkeit gestaltet.
Nach einigen ruhigeren Jahren, in denen die beteiligten KünstlerInnen .dɩtirambs mit anderen Unterfangen beschäftigt waren bzw. sich im Ausland in ihrer künstlerischen Arbeit weiter entwickelten, ist wieder der Augenblick gekommen über die Grundidee “für das bedingungslose in kunst und mensch” im Rahmen einer aktuellen Edition von One Night Exhibitions zu reflektieren.

Thema: …für das bedingungslose in kunst und mensch…

Das Thema der One Night Exhibitions ist auf den Aufruf gerichtet: „für das bedingungslose in kunst und mensch“. Die Kleinschreibweise ist eine Anspielung an das immerwährende Zweck des Aufrufs. Ebenfalls wird damit die Natur des Unterfangens gemeint, die einen täglichen Kampf für das “bedingungslose” erläutert.

Dass die “bedingungslosigkeit in kunst und mensch” etwas Selbstverständliches und sogar eine Bedingung im Werden der Kunst und der Menschen bedeutet, wird oft unkritisch angenommen und mühelos übergangen. Unserer Meinung nach müsste die Kritik genau diese Selbstverständlichkeit immer neu überprüfen und dort ansetzten wo sie in gegenwärtig festen Umrissen der Kunst fehlt.

Eingeladen werden die KünstlerInnen, die ihre Werke in diese Richtung entfalten wollen und die prekäre Lage der Menschen und der Kunst zu thematisieren, die für eine neue Edition in 2021 in Bezug zum Stellenwert der Kunst und der Menschlichkeit eine besonders geladene Spannungsthematik enthält.



Versuche über die bedingungslosigkeit…

Die bedingungslosigkeit in kunst und mensch, ist in der Bedeutung des Begriffes der bedingungslosigkeit zu verstehen.
Die bedingungslosigkeit, die wir meinen, strebt nicht in eine bestimmte Richtung. Sie ist mit einer gewissen Präsenz durchgedrungen, die von Zeit und Raum geprägt wird.
In der künstlerischen Auseinandersetzung kann die Zeit durch drei Ebenen verstanden werden : Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige. Der Raum wiederum kann durch fünf Elemente begriffen sein : Wasser, Feuer, Erde, Luft und Äther. Die bedingungslosigkeit in kunst und mensch vereint diese Elemente und Ebenen ohne sich jedoch erklären zu müssen bzw. ihnen eine bestimmte Zuordnung von Bedingungen und Bedeutungen zu geben.
Wenn wir in einer Nacht an bestimmten einem Ort, eine Tangente durch den einzigen thematischen Punkt des Ausstellungsraumes ziehen, welche die vorausgesetzte Gleichzeitigkeit des künstlerischen Handelns demonstriert, dann wird das bedingungslose im Augenblick passieren. Wie eine Berührung, die sich nicht fort setzt.
Neben der inneren Gespanntheit des Raumes an sich, in der die Verschmelzung verschiedener Kunstformen entsteht, entspringt aus der Raumperspektive auch eine Zeitdimension, die sich als zeitlich-konkrete Totalität der Ausstellungen/Aufführungen erfassen lässt.
Die One Night Exhibitions findet in einer Nacht an einem Ort statt und verschwindet wieder. Sie trägt etwas Poetisches in sich – denn sie ist durch die ephemere Dimension der künstlerischen Tätigkeit gestaltet. Darin liegt ihre Kraft und der Augenblick ihrer bedingungslosigkeit.
Es ähnelt dem letzten Atemzug, in dem das ganze Leben in seiner Konkretheit, augenblicklich vor unseren Augen schwebt.
Die Ausstellung in diesem Sinne bedeutet das Anheften an einen Punkt, an einen Abend, an dem eine Zeitrückblende das Publikum in eine unbekannte, nicht gewohnte Ausgangslage berührt und versetzt.