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Nach der erfolgreichen Inszenierung von Stille im Dramolettenwald durch Peter Wagner im Mai 2014 am klagenfurter ensemble, dachte Antonio Fian zwei seiner Dramolett-Protagonisten weiter. Mit owe den boch ist dem in Kärnten aufgewachsenen Autor ein Psychogramm zweier „verlassener Kinder“ gelungen, das sowohl dumpf als auch zart ist und mit seiner verknappten Sprache die Sprachlosigkeit seiner Charaktere offenlegt.

Schauspiel von Antonio Fian

Regie: Rüdiger Hentzschel
Musik: Primus Sitter
mit Michael Kristof-Kranzelbinder, Markus Schöttl, Nadine Zeintl

Zugleich ist owe den boch ein Requiem auf ein Land und seine Leute, das von einer scheinbar typischen Kärntner Melancholie erzählt, die in Wahrheit nichts anderes als ein permanentes Lavieren am Rande ist, quasi ein „Kärntner-Borderline-Syndrom“.

Der Handlungszeitraumin der am ke im Juni uraufgeführten Originalfassung erstreckt sich über zwölf Jahre, von 2004 bis 2016. Für diese Wiederaufnahme wurde das Stück um Stoff aus neuen Dramoletten erweitert.
Die beiden Protagonisten beginnen die Geschichte als Teenager, und beschließen diese als Übriggebliebene, Vergessene, als ernüchterte Stellvertreter einer untergewichtigen Mehrheit. Als Kärntner Rosenkranz und Güldenstern spielen sie gewissermaßen „Warten auf Godot“ am Wörthersee, werden zu plastischen und seelenvollen Charakteren in einer lyrischen Coming of Age-Geschichte, und reflektieren unbewusst und auf patschert-komische Art die manische Kärntner Großmannssucht und den darauf folgenden depressiven Katzenjammer.