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Petra Sterry - Ich möchte niemals ankommen

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Kunsthaus Muerz
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Donnerstag, Freitag, Samstag 10 bis 18 Uhr
Sonntag 10 bis 16 Uhr

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Das Kunsthaus Mürz lädt zur Ausstellung von Petra Sterry "Ich möchte niemals ankommen" ein.

Der Satz Ich möchte niemals ankommen hat mehrere Richtungen der Lesbarkeit.

„Allgemein ist die Hast, weil jeder auf der Flucht vor sich selbst ist, allgemein auch das scheue Verbergen dieser Hast, weil man zufrieden scheinen will und die scharfsichtigeren Zuschauer über sein Elend täuschen möchte, allgemein das Bedürfnis nach neuen klingenden Wort-Schellen, mit denen behängt das Leben etwas Lärmend-Festliches bekommen soll.“ (Friedrich Nietzsche, deutscher Philosoph und klassischer Philologe, 1844 – 1900)

Der Satz ICH MÖCHTE NIEMALS ANKOMMEN hat mehrere Richtungen der Lesbarkeit. Zum Einen zeigt er das Thema der Hast und des immer währenden Drangs nach Schnelligkeit auf, dem der Mensch latent oder explizit ausgesetzt ist. Es gibt kaum einen Bereich, der von dieser Anforderung ausgeklammert ist. Der Ruf nach Entschleunigung ist eine Forderung, die der Glorifizierung von permanenter Verfügbarkeit von Mensch und Dingen eine Absage erteilt. Neben dem pausenlosen Wettbewerb der gesellschaftlichen Beschleunigung steht auch die mitunter selbstauferlegte Verpflichtung des Einzelnen zu permanenter Eile und Zeitökonomie auf dem Prüfstein. Insofern ist das Streben nach Superlativen zu maximalen materiellen Zielen, maximalen Karrierezielen und maximalen Leistungszielen gesellschaftlich durchwegs positiv besetzt, und das Gegenteil gilt häufig als Makel. Es stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit des permanenten Maximierungsprinzips.

Damit wird auch eine weitere mögliche Lesart aufgegriffen. Ist die Äußerung, niemals ankommen zu wollen, eine Feststellung? Oder ein Wunsch? Der Wunsch nie ankommen zu wollen, wäre auch eine Analogie zu einem Gedanken aus dem Konfuzianismus, der übersetzt wurde mit „Der Weg ist das Ziel“, aber auch mit „Richte Deinen Willen auf den Weg, […]“, Konfuzius (Lunyu 7.6.)

Im Sinne der Interpretation als Feststellung, dass jemand niemals ankommen möchte, könnte aber auch auf Nietzsches Eingangszitat verwiesen werden, wenn er den Menschen als jemanden auf der „Flucht vor sich selbst,“ beschreibt.

Allen Interpretationen gemeinsam ist, dass die Existenz des Menschen in die Ungewissheit allen Seins eingebettet ist. Der Satz ICH MÖCHTE NIEMALS ANKOMMEN befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Element Wasser und ist eine Metapher für die Imponderabilien des Seins, verbunden mit stetigem Wandel. Das „Im Fluss Sein“ ermutigt auch dazu das Leben mit all seinen Widrigkeiten anzunehmen und möglicherweise die eigenen Ziele von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand zu stellen. (Petra Sterry)