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Retrospektive Viennale: Yoshida Kiju

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19:00 - 21:00
Filmmuseum

Die Viennale und das Filmmuseum präsentieren vob 21. Oktober bis 23. November 2022 zwölf selten gezeigte Werke des japanischen Meisters auf 35mm.

Yoshida Yoshishige (auch: Yoshida Kijū) wurde 1933 in Fukui geboren; nach Kriegsende übersiedelt die Familie nach Tokyo, wo Yoshida Romanistik studiert, er soll Diplomat werden. Doch er interessiert sich mehr fürs Kino; 1955 wird er beim Studio Shochiku aufgenommen und lernt dort Ōshima Nagisa kennen, mit dem zusammen er eine Filmzeitschrift gründet. Dadurch wird Kinoshita Keisuke auf den jungen Mann aufmerksam und macht ihn zu seinem Regieassistenten.

1960 gibt Yoshida mit ROKUDENASHI, einem aufrührerischen Film über orientierungslose Jugend, sein Regiedebüt. 1963 arbeitet er bei dem wuchtigen Melodram AKITSU ONSEN erstmals mit Okada Mariko zusammen, die seine Ehefrau wird und Protagonistin seiner die japanischen Geschlechterverhältnisse kritisch beleuchtenden Filme. Mit ihr zusammen gründet er 1966 auch die unabhängige Produktionsfirma Gendai Eigasha und legt 1970 mit EROSU PU- RASU GYAKUSATSU – der gemeinsam mit RENGOKU EROICA und KAIGENREI die „Trilogy of Japanese Radicalism“ bildet – eines der zentralen Werke der „Japanese New Wave“ vor. Auch wenn Yoshida selbst den Begriff nie sonderlich schätzte, so gilt er neben Oshima und Shinoda Masahiro doch als deren wichtigster Vertreter.

Stilistisch wagemutig und inhaltlich immer wieder an Tabus rührend beleuchtet Yoshida in seinen Arbeiten kritisch die Umbrüche der japanischen Gesellschaft vor allem der sechziger Jahre.