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Robert Schindel

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Robert Schindel
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"In alter Haut fühl ich mich splitterneu."

Schindels neue Gedichte, nach fast zehn Jahren des lyrischen Schweigens, sind auch solche des Alters und des Abschieds, wie der Autor selbst, augenzwinkernd, bekennt. Nicht von ungefähr erinnert der Titel an die Unmöglichkeit einer Umkehr. Auf diesem "Gang" werden die Leser:innen mit 55 hochpersönlichen Gedichten von magischem Sprachfluss beschenkt.

Melancholisch, gelegentlich scheinbar sterbensmüde, dann aber aufspringend und heiter, locken sie auf den Spuren poetischer Empfindungen, Wahrnehmungen und Einsichten "durch sämtliche Dunkelheiten hin zu den Lichtern": etwa zur Anschauung der Liebe im vollen Glanz ihres Ornats ebenso wie in ihrem Alltagskleid. Und immer wieder sind es eindringliche Bilder der Natur und auch der Tiere, die den Dichter entzücken und verwundern. Er nimmt dorthin mit, wo sich aus luftiger Höhe auf den Boden allzu trister Realitäten hinabschauen lässt, und schafft es, Gedicht um Gedicht, das Unsichtbare mit Sprache sichtbar zu machen.

Robert Schindel, geboren 1944 in Bad Hall, ist Lyriker, Autor, Regisseur. Die Zeit des Nationalsozialismus überlebte er als Kind jüdischer Kommunisten in Wien. Er war Wortführer der radikalen Studentenbewegung "Kommune Wien" und Mitbegründer der Gruppe "Hundsblume". 2009 wurde er als Professor an die Wiener Universität für angewandte Kunst berufen. Ausgezeichnet wurde er u.a. mit dem Erich-Fried-Preis (1993), dem Eduard-Mörike-Preis (2000), dem Preis der Stadt Wien für Literatur (2003), dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis (2007) und dem Heinrich-Mann-Preis (2014).