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Kunstausstellung

Rosemarie Castoro - Land of Lashes

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Land of Lashes, die erste Einzelausstellung der New Yorker Künstlerin Rosemarie Castoro (1939–2015) im deutschsprachigen Raum, erweitert das Spannungsfeld zwischen Skulptur, Malerei und Performance.

Rosemarie Castoro (1939-2015) zählte zu den vielseitigsten Künstlerinnen im New York ihrer Zeit, in den 1970er-Jahren wandte sie sich der Konzeptarbeit zu. "Land of Lashes" lädt zum Entdecken ihrer hierzulande bisher eher wenig bekannten Arbeit ein.

Castoro entwickelte die Installation "Land of Lashes" (1976) als serielle Anordnung überdimensionaler Wimpern, die zu einer Garde bewegter Körper mutieren. Dieser wurde im MAK die Installation "Land of Lads" von 1975 gegenübergestellt: Einzelne Leiter-artige Formationen biegen und strecken sich wie eine Reihe von Bäumen. Im Text zur Ausstellung ist Castoro zitiert: "Die Leiter ist ein kulturelles Werkzeug. Der Wald ist eine Quelle für Nahrung. Ich, ein kulturelles Tier, mache Werkzeug, um Wälder zu bauen."

Beide Arbeiten wurden durch Ankäufe der Ludwig-Stiftung als Dauerleihgabe für die MAK Sammlung gewonnen, betonte Generaldirektorin Lilli Hollein. Mit beiden kommentierte die Künstlerin die verschiedenen Identitäten der Geschlechter und schuf damit "Monumente fluider Gender-Formen", so Bärbel Vischer, Kustodin der Sammlung Gegenwartskunst. Passend dazu ein zentrales Werk Castoros: Mit ihrer Installation "Beaver's Trap" - bestehend aus zugespitzten, von der Rinde befreiten Ästen - entwickelte sie die Inszenierung einer Vagina dentata als Symbol weiblicher Selbstermächtigung.

Die Vielseitigkeit Castoros, die sich mit grafischen Aspekten ebenso so beschäftigte wie sie das Moment der Bewegung zu einem zentralen Thema machte, dokumentiert etwa die Arbeit "Party of Nine", neun mit Besen und Mopp gezeichnete Skulpturen der Zahl Neun, gruppiert an einer Wand. "Castoro interpretierte mit ihrer experimentellen Arbeitsweise die Malerei und die Bildhauerei in ihrem Aktionsraum an der Schnittstelle zur Performance und schrieb ihre eigene Erzählung im Kontext der Minimal-Art, Post-Minimal-Art, Konzeptkunst und Feminismus", hieß es.

Die Künstlerin bewegte sich im Kreis von Carl Andre (mit dem sie von 1964 bis 1970 verheiratet war), Sol LeWitt oder Agnes Martin, fand Inspiration im modernen Tanz und arbeitete mit der Choreografin Yvonne Rainer zusammen.

Di 10–21 Uhr
Mi bis So 10–18 Uhr
Mo geschlossen