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Rudi Frey - Professione: Reporter

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Mit der Ausstellung Rudi Frey – Professione: Reporter gibt das FOTOHOF archiv Einblick in das Werk des Pressefotografen Rudi Frey (*1941 in Radebeul / Deutschland, †2014 in Rom / Italien), der vor allem von den 1960er bis in die 1980er Jahre von Rom aus international tätig war. Seit 2019 wird sein umfangreicher Nachlass im FOTOHOF archiv aufbewahrt und zugänglich gemacht.

Rudi Freys Fotografien sind Zeugnisse der "goldenen" Zeit der Pressefotografie. Während Film und Fernsehen aufgrund ihrer schwerfälligen Technik noch keine übermächtige Konkurrenz darstellten, war das fotografische Bild das zentrale Medium der Bildberichterstattung. Sowohl die Mode- und Glamour-Fotografie der "Swinging Sixties" als auch die großen, investigativen Fotoreportagen aus den Krisen- und Konfliktregionen der Welt sind für diese Periode kennzeichnend.

Dem hohen Stellenwert des fotografischen Bildes entsprechend, war auch die stilisierte Figur des (männlichen) Fotografen, welcher Michelangelo Antonioni mit Blow Up (1966) ein filmisches Denkmal setzte, ein vielsagender Teil der, als glamourös wahrgenommenen, Welt der international tätigen Reporter und Bildberichterstatter.

Das Leben von Rudi Frey zeichnet diese Rolle des Fotografen fast idealtypisch nach. Geboren in Deutschland, wächst er nach Kriegsende bei seiner Familie in Salzburg, Österreich auf.

Nach dem Schulabschluss verlässt er Salzburg und geht nach Paris um Film zu studieren. Er arbeitet als Kameramann aber auch als Fotomodell und assistiert David Bailey, dem berühmten Modefotografen (der als Vorbild für die Rolle des Fotografen in Blow Up gilt). Ab 1973 arbeitet Rudi Frey in Mailand für das Magazin Panorama und später als fester Korrespondent für das Time Magazin in Rom. 2014 erliegt er den Spätfolgen des sogenannten Golfkrieg-Syndroms.

2019 werden die Werke von Rudi Frey als Nachlass an das FOTOHOF archiv übergeben, wo sie konserviert und zugänglich gemacht werden. Die Ausstellung Rudi Frey – Professione: Reporter wird um eine große Anzahl von Selbstportraits arrangiert, die ihren Urheber ganz im Stil des erwähnten Stereotypes, als erfolgreichen, unbekümmerten und draufgängerischen Bildberichterstatter zeigen.

Diesen Selbstdarstellungen werden seine Reportagen gegenüber gestellt: engagierte Bildserien aus den UdSSR, wo er fast 2 Jahre lang lebt, seine Reportage zur Solidarnosc Bewegung in Polen, die Rudi Frey 1981 die "Robert Capa Goldmedaille" einbringt, und Fotoserien abseits der politischen Berichterstattung, wie Werbefotografien für Silvio Berlusconi oder eine Homestory über US-Präsident Ronald Reagan. Im Blick auf das vielschichtige Werk des Pressefotografen Rudi Frey wird nicht nur das Leben eines Bildreporters sichtbar, sondern auch ein Markt, welcher von diesem mit Bildern beliefert wird, der aber das Bild seines Lieferanten auch selbst entwirft.