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Theater

Salzburger Festspiele: Aida

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Mit Aida gab Shirin Neshat bei den Salzburger Festspielen 2017 ihr Debüt als Opernregisseurin. Fünf Jahre später hat sie nun die Gelegenheit, das Werk noch einmal zu untersuchen und es mit Themen und Motiven ihrer eigenen Arbeit in einen Dialog zu bringen.

Dabei wird der Nahaufnahme der drei Hauptfiguren eine gewichtige Rolle zukommen. Aida, Radamès und Amneris sind hin- und hergerissen zwischen ihren Fantasien — den Träumen eines alternativen Lebens — und der Realität einer Gesellschaft, die ihre für sie bereitgestellten Rollenbilder mit aller Gewalt durchsetzen will. Ein Leben auf Ansage. Dass alle drei Figuren diesen Ansagen nicht so recht folgen wollen, bildet den eigentlichen Motor des Geschehens. Das Oszillieren zwischen einem lockenden Traumerleben und den Forderungen der immer wieder auf sie eindringenden, kreischend repräsentativen Wirklichkeit kann die Beteiligten nur zerreißen. Hier zerrt etwas an ihnen, das sie am Ende zerstört, zermalmt, vernichtet. Das beherrschende Thema ist der permanente Kriegszustand, der bis in das Innerste der Existenz hineinreicht — als Krieg zwischen Ägyptern und Äthiopiern, zwischen den Mächtigen und den Ohnmächtigen, zwischen Männern und Frauen und nicht zuletzt zwischen den Wünschen und Pflichten des Einzelnen. Zurück bleiben nur Verzweiflung und Trauer.