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Konzert

Salzburger Festspiele: Lucia di Lammermoor (konzertant)

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Die leidend Liebende und liebend Leidende, die fragile Melancholikerin mit dem Drang, sich angesichts einer traumatischen Realität in eine Traumwelt zu flüchten, dem „Wahnsinn“ zu verfallen: Dieser Frauentypus prägt die Geschichte des Belcanto, der romantischen italienischen Oper in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber kein anderes Werk setzt diese Männerfantasie so beispielhaft, einprägsam und musikalisch fulminant um wie Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor, uraufgeführt 1835 in Neapel. Auf der Basis des düsteren historischen Romans The Bride of Lammermoor (1819) von Sir Walter Scott zeigt der Librettist Salvadore Cammarano in radikaler dramaturgischer Verknappung Lucia als das unschuldige Opfer von Familienfehde und Hausmachtspolitik, das sich erst im Moment der tiefsten Erniedrigung zu einem späten, fehlgeleiteten Akt der Notwehr durchringen kann und unweigerlich an der eigenen Tat zugrunde geht.