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Showtimes

Vergangene Showtimes

n den frühen 1950er Jahren, als der Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg begann, änderten sich auch die Ess- und Ernährungsgewohnheiten der Österreicher. Die Lust am Kochen stieg und somit auch die Freude an der Ästhetik des Essens und des Tischdeckens. „Schöner Essen“ war nun kein Eliten-Thema mehr, sondern wurde auch für den Mittelstand relevant und erschwinglich.

Genauso wie in den letzten Jahren, als sich die Menschen auf Grund der Pandemie nichts sehnlicher wünschten als mit Familie und Freunden eine unbeschwerte Zeit zu verbringen, gab es nach den schweren Kriegs- und Wiederaufbaujahren ein großes Bedürfnis nach heiterer Geselligkeit. Diesem frönte man etwa beim Fondue-Essen, beim gemeinsamen Fernsehabend oder der Cocktailparty. Die Küchenarbeit wurde der Hausfrau durch neue Elektrogeräte und die Verfügbarkeit von Fertigprodukten - laut Werbesujets - spielend leichtgemacht.

In diesem Kontext ist der Aufstieg des österreichischen Besteckerzeugers Neuzeughammer Ambosswerk im Steyrtal zu beobachten. Das Unternehmen entwickelte sich ab 1950 vom handwerklich geprägten Messer- und Stahlwarenerzeuger hin zum industriellen Produzenten von modernen Bestecken aus rostfreiem Stahl. Designer, wie Carl Auböck, Helmut Alder oder János Megyik, entwarfen für die Firma Amboss formschöne Produkte für den modernen Haushalt, die mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet wurden.

Vor dem atmosphärischen Hintergrund der Ess-, Alltags- und Wohnkultur der 1950er bis 1970er Jahre wird die Geschichte der Firma Amboss erzählt. Das zum Synonym der Fifties mutierte Lilien Porzellan Service „Daisy“ ist weitreichend bekannt - die Amboss-Bestecke hingegen gilt es noch in der Ausstellung zu entdecken.