© Alexi Pelekanos

Theater

Schwarzes Meer

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Die leuchtende Farbkraft des Meeres, der Wind, die Sonne, der ewig blaue Himmel und die Gerüche des Südens erfül­len die Atmosphäre, die dem Erzählfluss von „Schwarzes Meer“ innewohnt. Irina Kastrinidis, die in Zürich lebende Autorin und Schauspielerin mit griechischen Wurzeln, „spielt“ in ihrem vielstimmigen Monolog mit dem Versmaß eines antiken Epos, verwebt Zeit­ und Erzählebenen mit antiken Mythen und findet dabei einen ganz eigenen, zeit­gemäßen Ausdruck.


Irina Kastrinidis erzählt von menschlichen Schicksalen, von einem dunklen Kapitel der europäischen Geschichte. Sie schickt in ihrem Theatertext die junge Frau Elefteria auf die Spuren ihrer Herkunft, zurück in die 1920er Jahre in die Küstenregion des Schwarzen Meeres, des Pontos. Im Grie­chisch­-Türkischen Krieg wurden bis 1923 die Pontosgrie­chen ermordet oder zwangsdeportiert. Heute leben Elefte­rias Verwandte im Exil in ganz Europa verstreut: „Adressen ungewiss“.


In dieser weiblichen Odyssee quer durch Europa steht vor dem Hintergrund der politisch aufgeladenen Vergangenheit eine Liebesgeschichte im Zentrum: Mit Achilleas erlebt Elefteria eine tiefe Liebe und einen großen Sommer der Leidenschaft, bis sie mit einem anderen Paar zu viert am Strand sitzen, ein Machtkampf sich entzündet und eine Tra­gödie ihren Anfang nimmt ...

Die Uraufführung von „Schwarzes Meer“ inszeniert der deutsche Regisseur Frank Castorf. Als langjähriger Intendant der Berliner Volksbühne wurde er mit seinen Regiearbeiten zu einem der einflussreichsten und stil- prägenden Theaterregisseur der Gegenwart. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wie den Nestroypreis für sein Lebenswerk. Im vergangenen Jahr arbeitete er u.a. für das Wiener Burgtheater und die Staatsopern Wien und München.