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Screening: Über Weiter Leben. Geschichten aus Wien

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Im Rahmen von „Campus aktuell“ findet das Filmscreening von “Über Weiter Leben. Geschichten aus Wien” und anschließend dem Round Table statt. Der Film von Theresa Eckstein und Birgit Peter entstand mit Unterstützung der Universität Wien und ist Teil des Forschungsprojekts RegioBioGraph (Fachhochschule St. Pölten / Universität Wien).

In “Über Weiter Leben. Geschichten aus Wien” erzählen sieben jüdische ÖsterreicherInnen, wie sie als Kinder den Holocaust überlebten. Lucia Heilman war in Wien in einer Werkstatt versteckt, Blacky Schwarz überlebte mehrere Konzentrationslager, Walter Stern floh nach Palästina, Elfi Stern wurde ihr jüdischer Vater verschwiegen, Kurt Rosenkranz überlebte in einem Arbeitslager in Karaganda, Alfred Schreier floh in ein kleines italienisches Bergdorf und Helga Pollak-Kinsky überlebte Theresienstadt und Auschwitz. Sie alle kehrten wieder nach Wien zurück, dorthin, wo alles im Jahr 1938 begann. Bei den Interviews lag der Fokus auf der Frage nach der Alltagsveränderung ab März 1938, nach dem Überleben und vor allem dem Weiterleben mit dieser Erfahrung in Österreich, an den Orten, von welchen sie exkludiert wurden, mit den Menschen, die das zuließen, oftmals an Demütigungen, an Raub beteiligt waren und nach 1945 unbeeindruckt von Schuld- oder Schamgefühlen weiterlebten.

Im Zentrum des interdisziplinären Grundlagenforschungsprojekts RegioBioGraph (RBG) stehen die Erinnerungen aus “Über Weiter Leben. Geschichten aus Wien”, sowie das verstreute Archivmaterial zu der jüdischen Gemeinde Groß-Enzersdorf. RBG sammelt und verzeichnet diese prekären Archivbestände, um sie als innovative Erzählform für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich und sichtbar zu machen. Bislang unbekannte und verdrängte Geschichte soll für die Nutzer*innen erfahrbar werden.

Der Round Table widmet sich der Frage wie filmisches Erzählen und historische Datenvermittlung miteinander verschränkt und sensible, prekäre Daten vermittelt werden können.

Es diskutieren: Mag.a Dr.in Edith Blaschitz (Digital Memory Studies, Universität für Weiterbildung Krems, Mag.a. Dr.in Barbara Staudinger (Direktorin Jüdisches Museum Augsburg), Univ.-Prof. Dr. i.R. Albert Lichtblau (Salzburg), PD Mag.a Dr.in Heidemarie Uhl (Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften) und die Filmemacherinnen, Moderation: Mag. Dr. Georg Vogt (Medien und digitale Technologien, FH St. Pölten).

Wo und Wann?
Montag, 09. Mai 2022, 16:00 - 20:00, Aula am Campus der Universität Wien