sergey-malov-hb-1080x1080-c-julia-wesely.jpg

© (c) Julia Wesely

Showtimes

Vergangene Showtimes

19:30 - 22:00
Brucknerhaus Linz
Mehr

Großer Saal

Mehr

Zwei Jahre nach dem Abschluss seines Violinkonzerts, das Sergey Malov im Konzert auf Darmsaiten spielen wird und in dem sich Brahms nicht zuletzt durch die Wahl der Tonart D-Dur erneut mit seinem Vorbild Beethoven auseinandersetzte, entstanden im Sommer 1880 fast zeitgleich die Tragische Ouvertüre und die Akademische Festouvertüre. „Die eine weint – die andre lacht“, hielt Brahms fest und betonte, dass er im Falle der ,Weinenden‘, für die er auf Skizzen zu einem Sinfoniesatz zurückgriff und zu deren Titel er sich erst spät entschließen konnte, „kein bestimmtes Trauerspiel als Sujet im Sinne“ hatte.

Mehr als zehn Jahre zuvor war Bruckner zum Professor für Harmonielehre und Kontrapunkt am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien berufen worden und begann schon kurz darauf, im Jänner 1869, mit der Arbeit an einer „Zweite[n] Symphonie“. Als er sich später, vermutlich aufgrund kritischer Reaktionen – der Dirigent Felix Otto Dessoff soll über den Beginn gesagt haben: „Ja, wo ist denn das Thema?“ –, dazu entschloss, das Werk zu annullieren, vermerkte er in der Partitur: „Diese Sinfonie ist ganz ungiltig. (Nur ein Versuch.)“ Den Beweis, dass es sich im Gegenteil um eine vollgültige Bruckner-Sinfonie handelt, tritt Christoph Spering mit seinem renommierten Originalklangorchester an.