© Sevda Choutova

Sevda Chkoutova: Die Rote Wand

Showtimes

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18:00 - 20:00
Künstlerhaus Wien

„Sevda Chkoutova findet im Medium der Zeichnung uneingeschränkte Möglichkeiten, das Denken und dessen oft abstrakte Vorgänge sichtbar zu machen. Changierend zwischen radikalem Realismus und Abstraktion liegt ihr Fokus auf dem Menschen und seiner Individualität im sozialen Geflecht. Das eigene Selbst, das Dasein als Frau ist für sie ein unerschöpfliches Thema, das sie reflektiert und mit subversiver Kritik, doch auch mit humoristischen und ironischen Zwischentönen obsessiv umkreist. Das Leben der Frau, die Rolle der Mutter, der Geliebten, die eigene Körperlichkeit und Empfindung, findet seinen Niederschlag in Zeichnungen auf verschiedensten Materialen: Papier und Transparentpapier, direkt an der Wand oder auch auf Latexfolien, die schichtenweise installiert einen ganzen Raum immersiv besetzen können. Das bevorzugte Material ist der Bleistift, mit dem Sevda Chkoutova in fein kalibrierten Schraffierungen und nuancenreichen Abstufungen oft malerische Wirkung erzielt.“ (Margareta Sandhofer - Auszug aus dem Katalogtext zur Ausstellung „Discrete Austrian Secrets“, The Galaxy Museum of Contemporary Art, Chongqing, China)

Im Rahmen der roten Wand wird Sevda Chkoutova ihren ersten Zeichentrickfilm „Tür zu “ vorstellen sowie einen kleinen Teil dessen als begehbare Rauminstallation präsentieren. Der Film wurde 2021 fertiggestellt. Für diese Arbeit wurde der Künstlerin das Staatsstipendium für bildende Kunst 2020 zugesprochen.

Die Puppe als „reale/lebende Figur“ zu betrachten und als dankbare Projektionsfläche für erlebte Schrecken und Ängste, ist ein wiederkehrendes Motiv in Chkoutovas Schaffen. Die Zeichensprache – comichaft und kindlich – entschärft das Schreckliche etwas, trotzdem lässt sich der Ernst der Geschichte nicht mindern.

Der Film handelt von einer „Kind-Frau“ (Barbie Puppe), die, aufgewachsen in schwierigen familiären Verhältnissen, ums Überleben kämpft. Die Gewalterfahrungen werden nicht nur als comichafte Szenen gezeigt, sondern immer wieder auch durch eine Textebene betont. Das Ende – ein Tanz in Farbe – ist eine Befreiung und ein Neuanfang zugleich.
In einem Gespräch mit der Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow wird Sevda Chkoutova über den Inhalt und die technische Umsetzung des Filmes sprechen.