© Daniel Jokesch

Theater

Sommeroper im Amthof: Der Eifersüchtige und seine Witwe

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Mit der Wiederentdeckung dieses Belcanto-Schatzes aus der Feder eines vergessenen neapolitanischen Meisters entführt die Sommeroper im Amthof musikalisch in den Süden Italiens - zur temperamentvollen und vergnüglichen Geschichte rund um eine resche Wirtin, ihre Verehrer und - ihren totgeglaubten Gatten.
 
Wieder einmal verhelfen wir einer Oper aus dem 19. Jahrhundert zu ihrer österreichischen Erstaufführung und zu ihrer Uraufführung in deutscher Sprache - in einer eigenen Bearbeitung für die Sommeroper im Amthof.
 
Der Komponist Nicola de Giosa wird 1819 in Bari geboren und studiert schon mit 15 bei Gaetano Donizetti am Konservatorium von Neapel; bald schon ist er dessen Lieblingsschüler. Später ist de Giosa ruhelos in ganz Italien und sogar bis Ägypten unterwegs, um Donizettis und andere Opern dirigierend zu verbreiten. Und um eigene zu komponieren und herauszubringen, ganze 17 Stück, vom großen Melodram bis zur operettigen Komödie. Lediglich eine davon ist auch heute noch gelegentlich auf den Spielplänen zu finden: „Don Checcho“. Es ist also hoch an der Zeit für eine Wiederentdecktung und Aufarbeitung dieses unbekannten Meisters.
 „Un geloso e la sua vedova“, in unserer Fassung „Der Eifersüchtige und seine Witwe“, de Giosas zehntes Bühnenwerk, wird 1857 in Neapel uraufgeführt, gerät aber unverständlicher weise schon bald in Vergessenheit - schon für das 20. Jahrhundert sind international keine Aufführungen aufzuweisen.

Dabei hat das Werk nicht nur prachtvolle Musik zu bieten, auch das Libretto von Ernesto del Preite quillt nur so über vor Tempo, spritzigen Ideen und plastischen Figuren, die bis heute wiedererkennbar sind: Da gibt es von sich selbst überzeugte Machthaber, einen eifersüchtigen Ehemann, einen verliebten Schankburschen und mittendrin die schöne , bodenständige Wirtin, der alle Herzen gehören.

In einem Dorf in Süditalien betreibt die schöne Adele ein einfaches Wirtshaus. Der Bürgermeister Venanzio macht ihr mit strengen Auflagen das Leben schwer, ebenso ihr Vermieter, der reiche Onofrio. Das Geheimnis hinter den Schikanen: Beide Herren sind hinter der Wirtin her, und auch ihr Schankbursche Cecchetto hat ein Auge auf sie geworfen. Mit viel Charme und (nicht ganz der Wahrheit entsprechenden) Versprechungen gelingt es ihr, alle drei Männer im Zaum zu halten, bis… ja, bis ihr verschollen geglaubter Ehemann, der Soldat Belsole, auftaucht. Der eifersüchtige Gatte findet nicht nur die Situation an sich unerträglich, sondern vor allem auch die Tatsache, dass seine Frau sich um des Geschäfts willen als Witwe ausgibt und er sich keinesfalls als ihr Mann zu erkennen geben darf…. Irrungen und Wirrungen um einen Mietvertrag und eine Ausgangssperre, um Liebe, Begehren und Eifersucht sind also vorprogrammiert - bis sich dann doch noch ein Happy End ausgeht.