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10:00 - 18:00
Künstlerhaus Graz

Das künstlerische Werk von Sonja Gangl zeugt von einer intensiven Auseinandersetzung mit unserer medialisierten Lebenswirklichkeit.

Die Künstlerin macht unsere Welt zu ihrem Motiv und lässt dabei keine ihrer vielen Facetten außer Acht. Bekannt ist die österreichische Künstlerin vor allem für ihre herausragend naturalistischen Zeichnungen und die konsequente Hinterfragung dieses Mediums. Mit ihrer Einzelausstellung „I borrowed optimism from the past“ im Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien schlägt Gangl nun ein neues Kapitel in ihrem künstlerischen Schaffen auf und wendet sich mit einer umfassenden Neuproduktion der Abstraktion zu.
Im Zentrum der Ausstellung steht der Werkzyklus „Supra-Linien“ (2019/20). Die in Vorbereitung des Projekts entstandenen 15 großformatigen Gemälde zeigen grafitfarbene Schraffuren unterschiedlicher Stärken auf weißem Grund. Ihre Kompositionen erscheinen zunächst zufällig. Bei näherer Betrachtung verkehrt sich dieser Eindruck jedoch in sein Gegenteil: Die gemalten Motive der Serie gehen auf Blei- und Farbstiftzeichnungen zurück, welche die Künstlerin während ihrer Arbeit an früheren naturalistischen Bildsujets anfertigte, um das Zeichenmaterial im Sinne des Ausprobierens der Stärke und Qualitäten der verwendeten Stifte zu präparieren – die von ihr so benannten „Supra-Linien“. Als künstlerisches Konzept überführt Gangl hier die Zeichnung in einem Transformationsprozess in das Medium der Malerei und eröffnet damit eine Art Zoom in die Struktur des Materials.




The artistic work of Sonja Gangl bears witness to an intensive investigation of our mediatized and politicized everyday reality. The artist makes our world her motif and, along the way, never fails to notice its many facets. The Austrian artist is known especially for her outstanding naturalist drawings and long-term probing of this medium. With her solo exhibition “I borrowed optimism from the past” at the Künstlerhaus Halle für Kunst & Medien in Graz, Gangl is now opening a new chapter in her artistic oeuvre and devoting herself to abstraction with a comprehensive new production.
Situated at the center of the exhibition “I borrowed optimism from the past” is the series “Supra-Linien” (Supra-Lines, 2019/20). The fifteen large-format paintings created in preparation for the project show graphite-colored hatchings of various thicknesses on a white ground. Her compositions at first seem random, but, upon closer examination, this impression turns into its opposite: the painted motifs in the series go back to pencil and colored pencil drawings that the artist produced during her work on her early, naturalistic picture subjects in order to prepare the drawing material in the sense of testing the thickness and qualities of the pencils to be used—which she calls “Supra-Linien.” As an artistic concept, here, Gangl transfers drawing to the medium of painting in a process of transformation and thus opens up a sort of zooming into the structure of the material.