Konzert

Stars von morgen - Pianistin Sakuya Okayasu spielt bild-eloquente Franzosen

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Einmal mehr präsentiert im Rahmen der von Komponist MAXIM SELOUJANOV ins Leben gerufenen Serie „Stars von Morgen“ eine hochbegabte mdw-Master-Studentin der Star-Pianistin LILYA ZILBERSTEIN einen Querschnitt durch die Geschichte der Klavier-Komposition – wobei dieser erstmals in der Gegenwart endet: Japanerin SAKUYA OKAYASU wird „Assemblages 2“ des 1960 geborenen Franzosen BRUNO GINER interpretieren, was in der bildenden Kunst „Collagen mit plastischen Objekten“ bedeutet und aus fünf Teilen besteht: 1. „Filter“, 2. „Mechanik 1“, 3. „Mechanik 2“, 4. „Rezitativ“, 5. „Wiederholung“. – Dieser fordert in der Regel von seinen Interpreten „echtes technisches und physisches Engagement“.

Zuvor darf OKAYASU jedoch noch ihr barockes Können beweisen: Sie spielt auf dem Klavier einige Cembalo-Stücke von Franzose FRANCOIS COUPERIN. Er hat die einzelnen Sätze mit Titeln versehen, um den Charakter des Stückes anzudeuten: an diesem Abend werden übersetzt „Die mysteriösen Barrikaden“, „Die prüde Sarabande, „Die Erntearbeiter“ und „Natürliche Anmut“ erklingen. Darauf folgt HAYDNs abwechslungsreiche Klavier-Sonate Nr. 33, C moll, die er neben dem Cembalo auch für das (Hammer)Klavier komponierte.

Noch vor der Pause wird OKAYASU ihr Gespür für die französischen Impressionisten offenbaren: zuerst mit MAURICE RAVEL, dessen wunderschön verträumte „Barke auf dem Ozean“ aus den 1905 fünfteilig komponierten „Spiegelbildern“ mit technisch anspruchsvollen und virtuosen Tonleitersprüngen und Farbenreichtum tatsächlich ein Boot am Meereshorizont vor die Augen zu zeichnen vermag.
Weiter geht es mit CLAUDE DEBUSSYs differenzierten, klangschönen, 1914 für Klavier umgeschriebenen „Sechs antike Inschriften“, die übersetzt etwa heißen „Um Pan anzurufen, den Gott des Sommerwindes“, „Für ein namenloses Grab“, „Auf dass diese Nacht glücklich endet“, „Für die Tänzerin mit Kastagnetten“, „Für die Ägypterin“ und „Dankbar für den Morgenregen“. Lauter inhaltlich unterschiedliche Stücke, deren Titel sozusagen „wahr“ werden. Dazu passt DEBUSSYs mystisch schöne, populäre „Freudeninsel“, Ausdruck für die „ekstatisch-orgiastische Hochstimmung in einer antiken Traum- und Ideallandschaft“.

Belgier JEAN ABSIL zeigt im Gegensatz dazu mit seinen 1954 komponierten „Skizzen zu den sieben Todsünden“, wie „unkonventionell anders“ man Bilder hörbar machen kann: „Hochmut“, „Neid“, „Faulheit“, „Geiz“, „Wolllust“, „Völlerei“ und „Zorn“ sind eher subtile Erklärungen aus einer distanzierten Haltung heraus, nachvollziehbar, aber nicht offensichtlich und umso spannender.

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