Steirischer Herbst

Am Donnerstag, dem 21. September eröfnet der steirische herbst ’23. Die 56. Ausgabe, Humans and Demons, widmet sich Figuren und ihren Geschichten, um zu erkunden, wie Menschen sich durch moralische Grauzonen bewegen und mit den Dämonen um sie herum umgehen. Das Festival vereint heuer über vierzig Arbeiten, vieles davon neue Auftragswerke. Neben Performances, dem herbstkabarett, Artist Talks und Diskussionen nehmen vier Ausstellungen Besucher:innen mit auf eine Entdeckungsreise durch Graz und seine Geschichte.

Eröfnungswoche (21.9.–24.9.)

Heuer beginnt das Festival auf dem Schloßberg nahe dem Uhrturm. Dort steht ein Soldatendenkmal, dessen aggressives Heldentum aus den 1930ern kaum dem
heutigen Zeitgeist entspricht. Auf diese dämonische Figur aus der Vergangenheit beziehen sich Intendantin Ekaterina Degot und Künstlerin Lulu Obermayer in einer
Rede beziehungsweise einer Opern-Performance (in Kooperation mit der Oper Graz). Anschließend geht es hinunter auf den Mariahilferplatz, auf dem der steirische
herbst ’23 mit einer Diskussion über Regeln und Vorschriften in der Stadt offiziell eröffnet wird. Das Publikum hört unterschiedliche Meinungen, und Performancekünstler Michael Portnoy stellt eine neue politische Figur für Graz vor: den Direktor für Verhaltensweisen.

Gruppenausstellungen (21.9.–15.10.)

Vier Gruppenausstellungen an teils ungewöhnlichen Orten sind um semifktionale Figuren aufgebaut, die mit der Geschichte von Graz verbunden sind. Es sind weder
Held:innen noch Schurk:innen, sondern charismatische Figuren wie aus einem Schelmenroman – einer frühneuzeitlichen Gattung, die bestens zur vormodernen
Topografe von Graz passt. Die Künstler:innen setzen sich in vielen neu in Auftrag gegebenen Werken mit den Themen auseinander, die diese Figuren und ihre
Geschichten aufwerfen. Dabei thematisieren sie nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart der Stadt, etwa den Abriss der Vorklinik.