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Stuart Hall: Vertrauter Fremder. Ein Leben zwischen zwei Inseln

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Natascha Khakpour und Jan Niggemann, zwei Mitglieder des Übersetzungskollektivs, stellen das Buch vor und diskutieren Übersetzungsentscheidungen sowie offen gebliebene Fragen. Eine Veranstaltung im Kontext der Vorlesung Philosophie und ästhetische Theorie II. Theorien und Praktiken der Kritik von Ruth Sonderegger.

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Stuart Hall (1932-2014) hat während der letzten 20 Jahre seines Lebens mit vielen Gesprächspartnerinnen und politischen Mitstreiterinnen immer wieder an dem Buch gearbeitet, das schließlich als seine Autobiografie erschienen ist. Es gibt nicht nur einen Einblick in sein Leben am Übergang der kolonialen zur postkolonialen Periode, sondern ist zugleich eine faszinierende und gut lesbare Einführung in das theoretische Lebenswerk von Stuart Hall. Dieses stand immer im Zeichen des Anspruchs, das scheinbar Private politisch zu leben und zu reflektieren.

Nicht umsonst schreibt der Historiker Robin D.G. Kelley mit Blick auf Halls Autobiografie: „Stuart Hall war unser brillantester Denker zu Identität und Bewegung, der in der Ära von Trump und Brexit schmerzhaft fehlt: Er verkörperte ein umfassendes Verständnis von Race, Nation und Diaspora, er zog aus dem Leben Erkenntnisse, um die Verknüpfungen zwischen Unterdrückungsstrukturen und Möglichkeitsräumen offenzulegen.“

Anlässlich der Neuübersetzung von Stuart Halls Autobiografie Vertrauter Fremder stellen zwei Mitglieder des Übersetzungskollektivs, Natascha Khakpour und Jan Niggemann, das Buch vor und diskutieren Übersetzungsentscheidungen sowie offen gebliebene Fragen – insbesondere in Bezug auf rassialisierende und sexistische Dimensionen von Begriffen des Englischen und Deutschen, in denen sich komplexe gesellschaftliche Verhältnisse artikulieren.

Diese Veranstaltung findet im Kontext der Vorlesung „Philosophie und ästhetische Theorie II. Theorien und Praktiken der Kritik“ statt, gleichwohl sind alle Interessierten herzlichst eingeladen.

Wer sich vorab einen Eindruck des Buchs verschaffen möchte, kann das leicht gekürzte vierte Kapitel „Zur Verleugnung von Race“ in der Zeitschrift LUXEMBURG der Rosa Luxemburg Stiftung online lesen:

https://www.zeitschrift-luxemburg.de/zur-verleugnung-von-race/

Natascha Khakpour studierte Germanistik an der Universität Wien und promoviert derzeit mit einem Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung mit einer interdisziplinären Arbeit in der Erziehungswissenschaft. Sie beschäftigt sich mit hegemonialen Sprach- und Sprechverhältnissen, Rassismus, Schule und außerschulischen Bildungsprozesse. Im Zaglossus-Verlag erscheint demnächst der vom bildungsLab* https://www.bildungslab.net/ herausgegebene Essayband BILDUNG Ein post-koloniales Manifest.

Jan Niggemann ist Erziehungswissenschaftler und lehrt an der Uni Wien. Er arbeitet als politischer Bildner zu Autorität und Autoritarismus, zu Hegemonie, Emotionen/Affekten, Klassismus und Bildung und veranstaltet mit dem Verein Forschung und Bildung in Bewegung die Salon Bildung Wien Edition (www.salon-bildung.at). Demnächst erscheint das Buch Hegemonie bilden. Pädagogische Anschlüsse an Antonio Gramsci, das er gemeinsam mit María do Mar Castro Varela und Natascha Khakpour herausgibt.

Moderation: Ruth Sonderegger (Akademie der bildenden Künste Wien)