© Erwin Wurm

Kunstausstellung

Subject

Showtimes

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Öffnungszeiten

Mittwoch bis Sonntag 11 bis 18 Uhr

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Eröffnungsabend

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Mit „Subject“ präsentiert die König Galerie die erste Einzelausstellung von Erwin Wurm in der Wiener Galerie. Im Fokus steht seine Werkserie „Icons“.

Die Marmorskulpturen in Form von Würsten, Semmeln und Salzstangerln, die überproportional groß den Raum dominieren, sind eine Weiterführung von Erwin Wurms „Signature Works“. Auch im Material Stein bleibt sich Wurm seiner Formensprache und Sujets treu. Die Steine sind poliert und der Künstler spielt eindrucksvoll mit dem Material. Er verwendet verschiedenfarbige Steine wie weißen Carrara und Paonazzo Marmor, grauen Marquina Marmor und rosa Breccia. Steine, die zum Teil vielfältige Aderungen zeigen und die „schöne“ Ästhetik der Oberfläche brechen, so Wurm. 

Die Ironie mittels polierten Marmors die triviale Speisekarte eines Würstelstandes darzustellen, wird zum lukullischen Sinnbild, das gekonnt den Betrachter animiert, hinter die Kulissen unserer Gesellschaft zu blicken.

Die Skulpturen evozieren eine Vielzahl von Assoziationen – von starrem Festhalten an traditionellen Werten bis hin zur Umweltkritik – von Billigfleisch bis Massentierhaltung.

Der Titel „ICONS“ benennt bereits, worum es geht. Wir eifern den falschen Idolen nach und streben nach einer vermeintlichen sozialen oder auch körperlichen Absicherung durch „Fettpolster“, ist Wurm überzeugt. Wie bereits in seinen „Fat-Skulpturen“ geht er der Frage nach, wieweit in der westlichen Welt übermäßiger Konsum – in Form von Essen oder Dingen – zur Kompensation existenzieller Verunsicherung dient. Wurms „Ikonen“ und ihre kulturelle Bedeutung werden zur Metapher innerlicher und sozialer Konflikte.

Titel wie „DIGNITY“ oder „HONOR“ verleihen den Skulpturen einen zusätzlichen Twist. So besteht die besondere Kontiguität der Serie „ICONS“ auch in der Verbindung von Form, Material und Sprache. Die Idee wird durch die stoffliche Präzision und die Reduktion und Klarheit der Formensprache geradezu greifbar und in ihrer Aussage verstärkt. 

Die Skulpturen werden zur treffsicheren, prägnanten und ironischen Montage. „Humor ist eine Waffe“, so Wurm. Doch versteht er sich nicht als Humorist, sondern er setzt seinen Witz ein, um den Alltag aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Sein Werk führt uns in gewisser Weise auch das Drama der Belanglosigkeit unserer Existenz vor Augen: „Ob man sich ihr durch Philosophie oder durch eine Diät nähert, am Ende zieht man immer den Kürzeren“, so Wurm. 

Bei aller inhaltlichen Kontextualisierung erweist sich Wurm stets auch als stringenter Bildhauer, der sowohl die Möglichkeiten des Skulpturalen für seine inhaltlichen Anliegen zu nutzen weiß als auch die Möglichkeiten des Materials auslotet. So stehen die Würste und Backwaren aus schwerem Stein vertikal auf nur einer kleinen Standfläche, und halten ihre Balance auf dem Sockel mit großer Prägnanz