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© Dietmar Ablinger

Theater

Theatergruppe Saalfelden: Die Kleinbürgerhochzeit

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Der Einakter schildert die Hochzeitsfeier eines kleinbürgerlichen Paares, in der vom Mobiliar bis hin zum Idyll spießbürgerlicher Moral, trotz bestem Bemühen alles zerbricht.

Als »Orgie der Hohlheit, der Langeweile, der Öde und der Vereinzelung« bezeichnete Bertolt Brecht selbst das Treiben um einen nervenden Brautvater, einen eifersüchtigen Bräutigam, eine schwangere Braut und ihre unbeirrt aneinander vorbeiredende Festgesellschaft. Bürgerliche Werte werden im wahrsten Wortsinn demontiert, bis am Ende die Festgäste zerstritten und die vom Bräutigam selbst gebauten Möbel in ihre Einzelteile zerlegt sind.

Die Kleinbürgerhochzeit wurde 1919 vom 21-jährigen Berthold Brecht geschrieben, angeregt durch den von ihm verehrten Münchner Komiker Karl Valentin. In dem rasanten und von klugem Wortwitz geprägten Einakter kündigt sich bereits ein Schwerpunkt von Brechts weiterem Schaffen an, nämlich gnadenlos die Abgründe der bürgerlichen Gesellschaft freizulegen. „So viel Verständnis für menschliche Schwächen, verbunden mit Mangel an pädagogischem Ehrgeiz, so viel unangestrengten Humor hat Brecht nie wieder gehabt“.

Es spielen: Gernot Aigner, Jakob Berka, Harmon Deisenberger, Karoline Hennebichler, Kerstin Hochwimmer, Hannes Kirchmayr, Lahorka Leitinger, Maria Marques, Peter Medek, Karl Möschl, Oliver Schuh-Dillinger

Regie: Nadia Oberhuber