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Theater

Tristan Experiment

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Richard Wagners Tristan und Isolde, das vielleicht bahnbrechendste Werk der Musikgeschichte, entsprang dem eigenen Erleben des Komponisten, seiner leidenschaftlichen, aber unerfüllbaren Liebe zu Mathilde Wesendonck. Lange bevor Sigmund Freud die Untiefen der Seele erforschte, legte Wagner mit seiner Oper das beeindruckendste Zeugnis seiner Zeit ab über die Verdrängung der Gewalt der Liebe ins Unterbewusste und das Unheil, dass diese für den Seelenfrieden bedeuten kann.

Unser Tristan Experminent dreht sich um die Schöpferkraft der Liebe und um die Mechanismen der menschlichen Psyche. Ein Mann, eine Frau, durch eine tiefe Liebe geheimnisvollen Ursprungs verbunden. Aber diese Liebe ist nichts Greifbares, nichts, was unter den Regeln der Realität eine Befriedigung finden kann. Im Gegenteil: Beide Liebende sind an andere gebunden. Ihr Gefühl ist aber so mächtig, dass es eine andere Dimension erzwingt und eine parallele Welt entwickelt, in der sich ihr Schicksal in tragischer Erfüllung ausbreitet.

Für Tristan Experiment haben Dirigent Hartmut Keil und der weltbekannte Bassist Günther Groissböck – der hierbei sein Regiedebüt geben wird – eine Wiener Kammerfassung für fünf SolistInnen und 20 MusikerInnen entwickelt, die es dem Regisseur ermöglicht, einen genauen Blick in die Köpfe der Protagonisten zu werfen, die existentielle Suche zwischen Herz und Hirn zu evozieren und das Stück in die Geschichte der bürgerlichen Psyche einzuordnen. In den Titelrollen sind Norbert Ernst und Kristiane Kaiser zu erleben, Günther Groissböck übernimmt die Rolle des König Marke, weiters sind Juliette Mars und Kristján Jóhanesson zu hören. Es spielt das Wiener KammerOrchester.