© Natalia Papaeva

Unfixing

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Eröffnungsabend

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Die Ausstellung "unfixing" zeigt drei Videoarbeiten von drei Künstlern, die nicht in dem Land leben, in dem sie geboren und aufgewachsen sind.

In ein anderes Land zu ziehen bedeutet, sich mit der Sprache zu bewegen und mit einer neuen Sprache konfrontiert zu werden. Dieses Aufeinandertreffen verschiedener Systeme von Zeichen, Klängen und Überzeugungen geht oft mit Momenten eines scharfen Zusammenstoßes einher, durch den die Machtdynamik zwischen den Systemen offengelegt wird. In "Unfixing" untersuchen Mila Balzhieva, Kyungrim Lim Jang und Natalia Papaeva, wie die Sprache die physischen Grenzen der Gegenwart widerspiegelt und sie gleichzeitig neu artikuliert.

In einem Versuch, die Sprache von der abwertenden Konnotation zu befreien, die dem Wort "Mongole" (in vielen europäischen Ländern) anhaftet, verlegt Natalia Papaeva die rassistische Sprache auf eine auslöschbare Oberfläche. Die Künstlerin, die sich als Lehrerin ausgibt, schreibt wiederholt die Beleidigungen auf, die sie auf den Straßen der Niederlande erhalten hat. Das Video beginnt mit dem stotternden niederländischen "I, I, I, I am..." - wenn es ins Englische übersetzt wird. Durch Wiederholung zerlegt die Künstlerin die Sprache in Klang, der gleichzeitig auf die Kreidetafel übertragen wird. In "Ik ben,," wird die gesammelte Wiederholung durch das performative Schreiben sichtbar gemacht, was zu einem Durcheinander von Wörtern führt, das einem zerkauten Kaugummi ähnelt.

Mit "In language we don't understand" reflektiert Mila Balzhieva die Haltung, mit der Menschen heute den Wald betreten. Sie greift auf die Regeln ihrer Kindheit in Westsibirien zurück, wo das Eintauchen in den Wald (im Gegensatz zum Betreten, wo die Trennung zwischen Akteur und Hintergrund klar ist) eine wichtige Lehre für den Umgang mit den unbekannten Geheimnissen der Natur war. Die Künstlerin wendet dieses Wissen auf die Umgebung ihres neuen Zuhauses in Wien an und lädt die BetrachterInnen ein, ihre Sinne für aktives Zuhören und vorsichtiges Berühren zu öffnen.

"Crystal Clear" erzählt die Erfahrungen von Nita Tandon, einer Künstlerin, die in den 70er Jahren von Indien nach Wien ausgewandert ist. Ihre Geschichte wird von der Tiroler Autorin Annemarie Regensburger stimmlich vorgetragen. Indem Kyungrim Lim Jang die Geschichte einer Ausländerin in einer lokalen Sprache verwebt, versucht sie, den Status der Zugehörigkeit, der in der Aufführung eines Dialekts liegt, zu erschüttern. Die Künstlerin hinterfragt die Erwartungen an die Darstellung einer "authentischen" Identität und zeigt mit dem Finger auf die unscharfen Grenzen zwischen uns und ihnen.

Kuratorischer Text Kyungrim Lim Jang

Künstlerinnen: Mila Balzhieva, Kyungrim Lim Jang, Natalia Papaeva