UROS WEINBERGER - BLURRED HAVENS, Galerie Sechzig Feldkirch

© Markus Tretter

UROŠ WEINBERGER - Blurred Haves

Showtimes

Vergangene Showtimes

12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
Weitere Showtimes anzeigen
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
Weitere Showtimes anzeigen
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
12:00 - 16:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig
16:00 - 19:00
Galerie Sechzig

Dass Uroš Weinberger (*1975, Slowenien) natürlich nicht über eine seherische Gabe verfügt, scheint klar zu sein. Nichtsdestotrotz erweisen sich seine Werke oft als unglaublich weitblickend. Dies wurde uns besonders bei unserer letzten gemeinsamen Ausstellung im Jahr 2020, wenige Monate nach Beginn der Coronapandemie, bewusst, als wir einige Arbeiten präsentierten, deren Schaffung zum Teil mehrere Jahre zurücklagen, sich inhaltlich jedoch mit Themen wie der Verbreitung von Sars-Viren, dem Tragen von Masken oder dem Einsatz von Drohen als Überwachsungsmittel beschäftigten. Somit hatten sich manche seiner bis dato als unheilverkündend interpretierten Darstellungen, vom einen auf den anderen Tag zu einem möglichen Spiegel der Gesellschaft und einem Abbild unserer neuen Realität verwandelt.

Zentrales Thema seiner neuesten Werke ist mitunter der technische Fortschritt, der nicht unbedingt als eine Errungenschaft, eher als langsamer Selbstzerstörungsprozess der Menschheit behandelt wird. Es ist nur etwa 200 Jahre her, dass der Mensch im Zuge der Industrialisierung einen Wandel in Gang setzte, den die Natur nur noch schwer und vermutlich auch nicht mehr lange verkraften kann. Durch die aufgelösten Konturen der Formen, sowie die äußerst intensive, leuchtende Farbgebung und Helligkeit der Gemälde, wird der Eindruck einer toxischen Stimmung, einer verschmutzten Luft und zerstörten Umwelt verstärkt.

Wie sieht die Zukunft des Planeten aus, wenn wir so weitermachen wie bisher? Für viele scheint es bereits äußerst unwahrscheinlich, dass der Mensch in Zukunft nur auf einem oder weiterhin auf diesem Planeten leben wird. Das Kolonisieren anderer Planeten, insbesondere des Mars, einem eigentlich für unsere Landwirtschaft ungeeigneten Boden, ist nicht nur seit längerem Gegenstand der Forschung, sondern auch Gegenstand Weinbergers Gemälde. In diesem Zusammenhang beschäftigt Weinberger insbesondere die künftige Evolution der menschlichen Spezies, sowie deren neuartigen Lebensbedingungen. Die darauf anspielenden Bildräume werden oft von Raumanzügen tragenden, Astronauten-ähnlichen Wesen besiedelt, deren Aussehen unerkennbar und deren Handlung wenig nachvollziehbar ist.

Die virtuelle Welt ist gewissermaßen ein weiteres Universum, mit welchem sich Weinberger in seinen jüngsten Werken beschäftigt. Dabei handelt es sich um eine künstliche immaterielle computergestützte Umgebung, die schon heute in den verschiedensten Bereichen, etwa der Medizin, Architektur, dem Militär oder der Finanzbranche, Verwendung findet und in welche sich das soziale Leben, insbesondere der jüngeren Generationen immer mehr zu verlagern scheint. Weinberger weist in seinen Gemälden auf eine allmähliche Verschmelzung der realen und virtuellen Welt beziehungsweise von Mensch und Maschine hin. Dafür greift der Künstler mitunter auf Techniken aus der Op-Art zurück, um irritierende optische Täuschungen oder den verwirrenden Eindruck von Bewegung und Dreidimensionalität zu erzeugen. Das Weinberger’ische Formenvokabular kann zudem an, aus vielen kleinen Pixeln bestehende computererzeugte Bilder oder in einigen Arbeiten auch an eine pointillistische beziehungsweise divisionistische Bildsprache erinnern. Es könnte gesagt werden, dass Weinbergers Gemälde gewissermaßen Monitoren und seine Bildausschnitte Film-Stills ähneln, die ihren Betrachtern kurze Ausschnitte einer möglichen Zukunft zeigen. Die dargestellten Szenarien wirken verschwommen; Ort, Zeit und Handlung sind meist unklar. Dies könnte vermutlich damit zusammenhängen, dass wir nur Vermutungen, aber keine klaren Aussagen über das Bevorstehende treffen können. Der Ausstellungstitel »Blurred Havens« soll auf diese heute noch völlig unscharfen, verschwommenen Bilder von künftigen Zufluchtsorten und fruchtbaren Oasen der nachfolgenden menschlichen Spezies anspielen. Wie diese tatsächlich aussehen werden, bleibt trotz der Weinbergerischen Visionen offen und heute unbeantwortbar.

UROS WEINBERGER - BLURRED HAVENS, Galerie Sechzig Feldkirch
© Markus Tretter
UROS WEINBERGER - BLURRED HAVENS, Galerie Sechzig Feldkirch
© Markus Tretter
UROS WEINBERGER - BLURRED HAVENS, Galerie Sechzig Feldkirch
© Markus Tretter