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Theater

Verena Koch & Franz Huber - Glückliche Tage

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Der Posthof Linz zeigt ab 14. Februar 2022 die Theaterproduktion "Glückliche Tage" von Samuel Beckett.

"Wieder ein himmlischer Tag!", so beginnt Becketts vielleicht berühmteste Frauenfigur ihren Tag. Winnie heißt sie, trotz aller Einschränkungen ist sie fest entschlossen, das Leben schön zu finden. Beckett hat mit seiner absurd-existentiellen Versuchsanordnung und mit Winnie ein Sinnbild für den Überlebenswillen des Menschen gezeichnet. 

Schon der Titel "Glückliche Tage" ist verheißungsvoll und dabei so subversiv wie immer bei Beckett: Es wird gewartet (diesmal nicht auf Godot), gehofft, es wird gekämpft - bloß worum? Letztlich ist es das Erinnern, ohne das wir nichts sind. Und im Detail geht’s um die kleinen alltäglichen Rituale, um Liebe, um Geräusche, um die Sicht auf Dinge, die auch scheinbar eine Art Eigenleben haben. Es geht ums eigene Vergehen und um eine Zukunft, die den Planeten womöglich nicht verbrennt. 

Um Beckett zu verstehen, empfiehlt sich ein "archäologisches Schürfen": Schicht für Schicht kommen Dinge zum Vorschein, Entdeckungen, Beziehungsgeflechte, menschliche Muster mit allen Verwerfungen - und plötzlich ist alles, was so fremd, unzusammenhängend und surreal schien, sehr vertraut.

Was noch? Eine Paar-Analyse und ein Trost, denn es geht ums Weniger werden, um die Einschränkung der Mobilität und um die Einsamkeit letzter Stunden. Da dies alles mit Witz geschieht, zeugt das Theaterstück von tiefer Erkenntnis, großer Empathie und fröhlich schwarzem Humor. 

"Jubel für beide, Bravo-Rufe für Koch. Ein feiner, präzise gearbeiteter Abend [...] Koch und Huber beglaubigen beeindruckend Samuel Becketts Empathie und Beobachtungsgabe. Gerne mehr davon." (OÖN) 

"Verena Koch versteht es meisterhaft, die rasch wechselnden Stimmungen der Winnie in ihrem Gesicht widerspiegeln zu lassen, denn viel mehr an 'Action' steht ihr nicht zur Verfügung. Aber gerade diese wandlungsfähige Mimik zeichnet ihre Darstellung und damit den Theaterabend aus. Anhaltender Applaus!" (Neues Volksblatt) 

Drama in zwei Akten von Samuel Beckett
Spiel: Verena Koch und Franz Huber
Inszenierung und Ausstattung: Almuth Hattwich und Isabella Reder
Deutsche Übersetzung von Erika und Elmar Tophoven