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Vernissage Assunta & Leander Leutzendorff

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ehem. WKO Gebäude, Rudolf Sallinger Platz 1

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Assunta und Leander Leutzendorff - "gleich knallt’s".

Mutter und Sohn in Zusammenarbeit. Das mag zunächst einmal ein wenig ungewöhnlich, ja vielleicht sogar undenkbar klingen. Ist es aber in diesem Fall nicht.
Über einen Zeitraum von gut einem halben Jahr haben Assunta und Leander Leutzendorff gemeinschaftlich Gemälde geschaffen. Der Urknall zu diesem Projekt war die neu, bzw. Weiterverwendung einer alten, von Assunta als „totgemalt“ empfundenen und bereits ausgestellten Leinwand. Statt einer kompletten Übermalung bekam diese eine Erweiterung und Ergänzung.
Diese erfrischte Arbeit inspirierte zum gemeinsamen Experiment, Malen in Zusammenarbeit.Im Zentrum stand dabei die Freiheit, dass alles erlaubt ist, jede Kombination von Zusammenarbeit, jedes Übermalen, jedes Ergänzen, jedes Kritisieren, bis auf eine einzige Regel: Kein Bild verlässt das Atelier, mit dem nicht beide zufrieden sind.

Der Prozess des zusammen Malens, des Teilens einer Leinwand, brachte zunächst einmal frische und neue Inspiration, einen neuen Rhythmus zu arbeiten. Da wo der Eine nicht weiterweiß und ins Stocken gerät, setzt der Andere an und hält den Arbeitsprozess am Laufen. Daraus entstand eine intuitive und spontane Arbeitsweise. Später kam dann das Erfordernis einer gemeinsamen Sprache, bzw. ein geeignetes Ausdrucksmittel, um den Prozess zu verbalisieren, dem Gegenüber zugänglich zu machen. So entstand ein interessanter, ein wenig ausgefallener und sehr kreativer Wortschatz, dem auch die Titel der Arbeiten, sowie auch der Titel der Ausstellung entspricht. "Gleich Knallt’s" nimmt dabei aber keinesfalls Bezug auf die Beziehung zwischen Mutter und Sohn, sondern viel mehr auf den Hintergrund der Bilder. Keines erzählt so ganz konkret eine Geschichte, sie alle bestehen aus Fetzen anarchischer Emotion, aus einem wilden Durcheinander zweier Künstlerseelen und ihrem oftmals humoristisch, ironischen Blick auf politische, soziale, aber auch ganz alltäglicher Ereignisse. Folglich findet eine interessante Auseinandersetzung zweier Künstler statt, die sich gegenseitig unterstützen, inspirieren, aber auch herausfordern und manchmal vielleicht auch konkurrieren. Vielleicht ist genau das der Faktor, der die Zusammenarbeit von Mutter und Sohn so fruchtbar und möglich macht, dass es keine Hemmungen in der Auseinandersetzung und auch in der Ermutigung des Anderen gibt.

Text Manuela Hillmann
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